Das Trio 258 formierte sich 2015 in Amsterdam. Es konzentriert sich besonders auf die Romantik und stellt nun mit einem Rachmaninov-Programm seine erste CD vor.
Die zwei Klaviertrios von Rachmaninov tragen den Titel ‘Elégiaque’. Das zweite davon, das mit der Opusnummer 9, wurde 1893 komponiert, als Rachmaninov vom tragischen Tod Tchaikovskys erfuhr.
Das Trio 258 zieht vor, die in einigen Interpretationen bis zum Pathos gesteigerte Emotionalität so auszuspielen, dass sie erträglich bleibt. Im Gegenteil, sie dosieren in einer immer intensiven, spannenden Interpretation geschmackvoll und nutzen den Überschwang an Melodien und Themen, um Kontraste zu schüren und dem Werk auf diese Art die große russische Seele zu geben, die es auszeichnet. Nach dem aufgewühlten langen ersten Satz folgen ein besonders schön und lebendig gespielter langsamer Satz und das prägnante Finale.
Das ganze Trio ist also von einem leidenschaftlichen Atem durchzogen und gerät so durchgehend in das Spannungsfeld von Rhetorik und romantischer Klangsinnlichkeit. Rachmaninovs ganze Gefühlspalette wird mit großer Eindringlichkeit und viel Gestaltungsspontaneität benutzt, ohne aber ins belanglos Sentimentale abzugleiten.
Technisch gesehen, ist das Spiel des Trio 258 von bestechender Transparenz. Die Tontechnik hat eine ausgezeichnete Balance erreicht, wobei das brillante Spiel von Lestari Scholtes eine große sonore Klarheit erhält, ohne dass dies auf Kosten der beiden Streicher gehen würde. Crespo spielt sehr intensiv, und der Klang seiner Violine findet in Besselings klangvollem Cello ein sicheres Fundament.
Mit einer Bearbeitung des 10. Präludiums findet das Programm nach so viel Leidenschaft einen versöhnlichen Schluss.
The Trio 258 formed in Amsterdam in 2015. It focuses especially on the Romantic period and now presents its first CD with a Rachmaninov program.
The two piano trios by Rachmaninov are entitled ‘élégiaque’. The second of these, the one with the opus number 9, was composed in 1893 when Rachmaninov learned of Tchaikovsky’s tragic death.
The Trio 258 deals sensibly with the music’s emotionality, which in some interpretations is heightened to the point of pathos, so that it becomes unbearable. In this performance, on the contrary, the three musicians dose tastefully in an always intense, exciting interpretation, using the exuberance of melodies and themes to stir up contrasts and give the work the great Russian soul that distinguishes it. The agitated long first movement is followed by a particularly beautifully and vividly played slow movement and the incisive finale.
The whole trio, then, is infused with a passionate breath, and so gets caught throughout in the tension between rhetoric and romantic sensuality of sound. Rachmaninov’s entire emotional palette is used with great urgency and much spontaneity, but without slipping into the irrelevantly sentimental.
Technically, the playing of Trio 258 is of captivating transparency. The sound engineering has achieved an excellent balance, giving great sonorous clarity to the brilliant playing of Lestari Scholtes, without this being at the expense of the two strings. Crespo’s playing is very intense, and the sound of his violin finds a secure foundation in Besseling’s sonorous cello.
With an arrangement of the 10th Prelude, the program finds a conciliatory conclusion after so much passion.