‘La Rondine’ ist leider eines der nur selten aufgeführten Werke Puccinis. Der Komponist hatte als Auftrag für Wien eine Operette zu schreiben, doch schließlich wurde eine Oper daraus, die heute gerne irgendwo zwischen Operette und Oper eingestuft wird. ‘La Rondine’ ist aufgebaut wie ein Konversationsstück, enthält viele Selbstzitate und wunderschöne Melodien, die eine Handlung erzählen, die weniger komplex ist als die der bekannteren Puccini-Opern.
Rolando Villazon hat als Regisseur eine glückliche Hand in dieser Produktion, der ein reelles Konzept zugrunde liegt. Bühne und Licht sind gewissermaßen Mitwirkende der Geschichte, und auch die Kostüme sind nicht bloß nur schön, sondern haben die Funktion, Emotionen zu vermitteln und Charaktere zu definieren. Das Thema der ‘Rondine’, das Streben der Frau nach Freiheit und Liebe, wird vollauf respektiert, auch wenn der Schluss der Oper bewusst alles offen lässt.
Dinara Alieva ist in den letzten Jahren eine der meistgefeierten Sopranistinnen der neuen Generation. Darstellerisch ist Sie eine schlichte und etwas scheue Magda, stimmlich jedoch nicht, und man kann sofort am Anfang mit ‘Chi il bel sogno di Doretta’ ihre Präsenz und stimmliche Kraft genießen. Ihre von einem starken Vibrato geprägte Stimme kann jedoch irritieren.
Der Tenor Charles Castronovo ist eine gute Wahl für den um die Rückkehr seiner Magda kämpfenden Ruggero. Auch Alexandra Hutton als Lisette und Alvara Zambrano als Prunier, der ebenfalls versucht, sich Magdas Liebe zu sichern, sind hervorragend.
Roberto Rizzi Brignoli hat eine sensible Auffassung der Partitur, und lässt vor allem Puccinis sehr romantische und liebevolle Melodien aufblühen. Der Dirigent vermeidet zu schnelle Tempi wie auch dramatische Effekte, denn in der Musik selbst liegen ja genug Ausdruck und Emotionen.
With a coherent and logical staging, an overall satisfying cast and a conductor caring for the dramatic aspects as well as for the melodies, this is a very recommendable production.