Der junge französische Tenor Fabien Hyon und die Pianistin Juliette Sabbah haben ein charmantes Programm mit Liedern aufgenommen, in denen Paris im Mittelpunkt steht. Die Komponisten (siehe oben) haben dafür Texte von Jacques Prévert, Paul Eluard und Guillaume Apollinaire benutzt. Es sind meistens kecke, oft hintergründige und satirische Texte, die dank Hyons guter Artikulierung deutlich herüberkommen. Die Originalität des Programms ist wohl das Attraktivste daran, denn der Tenor Fabien Hyon mag zwar eine sehr gut geführte Stimme haben und vorbildlich nuancieren, aber der Stimme fehlt es an Schmelz und Charme. Auch das Timbre ist nicht besonders schön, und etwas Näseln bleibt nicht aus. Dennoch: die Vorzüge überwiegen, und das Recital wird im Großen und Ganzen recht angenehm, nicht zuletzt durch die gute, einfühlsame und spontan klingende Begleitung durch die Pianistin Juliette Sabbah.
Paris Vagabond; Mélodies de Joseph Kosma, Francis Poulenc, Albert Roussel, Reynaldo Hahn, Déodat de Séverac; Fabien Hyon, Tenor, Juliette Sabbah; 1 CD Passavent PAS120281; Aufnahme 09/2020, Veröffentlichung 30.04.2021 (o.A.) – Rezension von Remy Franck