Zum 100. Jahrestag der Uraufführung der Operette ‘An der Schwemm’ der Komponistin Lou Koster (1889-1973) hat das Ensemble Opera mobile in Zusammenarbeit u.a. mit dem CAPE in Ettelbrück diese Operette in einer neuen Fassung herausgebracht. Remy Franck hat sich das Stück in Ettelbrück angeschaut und -gehört.
Lou Koster hat ihre melodienreiche, spritzige, teils auch ironische Musik auf einen Text von Batty Weber (1860-1940) komponiert. Die schöne Lori hat schon lange bemerkt, dass ihr Schwimmlehrer Reddy in sie verliebt ist, aber zu schüchtern ist, um es ihr zu gestehen. Sie täuscht eine Ohnmacht beim Baden vor, um den jungen Mann zum Eingeständnis seiner Liebe zu bringen und damit den Herrn Zengerlé auszuschalten, den ihre Eltern ihr eigentlich als Ehemann eingeplant hatten.
Die von Jonathan Kaell im Auftrag von ‘CID-Fraen an Gender’ restaurierte Partitur wurde durch einen Prolog und einen Epilog der Luxemburger Komponistin Tatsiana Zelianko auf einen Text von Rol Gelhausen ergänzt. Diese Rahmung hob sich stilistisch insofern von der Koster-Komposition ab, als sie sich eher an den französischen Stil etwa von Poulenc oder Satie anlehnte, während Kosters Musik vom Schlage jener von Claude Terrasse oder österreichischer Modelle ist.
Musiker des Orchestre de Chambre du Luxemburg sorgten unter der Leitung von Jonathan Kael für den sorgfältig und vital dargebotenen Instrumentalpart, währen die Sänger Valérie Stammet (Lori), Loïc Schlentz (Reddy) und Christoph Bornet (Zengerlé) in ihren jeweiligen Rollen sowohl stimmlich wie darstellerisch vollauf überzeugten. Valérie Stammet gelang es gut, die unbeschwerte, kecke Lori darzustellen, Loïc Schlentz war ein großartiger Reddy mit seiner ganzen Unbeholfenheit und Christoph Bornet glänze in der Rolle des dem Basilio oder ähnlichen Figuren nahekommenden Zengerlé.
Hervorragend war auch der INECC-Chor, so dass die Aufführung musikalisch nichts zu wünschen übrig ließ.
Die Inszenierung von Marion Rothaar folgte der spritzigen Musik von Lou Koster und kam in dem einfachen, aber suggestiven Bühnenset von Peggy Wurth gut zur Geltung. Lediglich beim Prolog, der vor geschlossenem Vorhang spielte, hätte man sich visuell etwas mehr erwartet.
Das Revival der Koster-Operette ist nachhaltig zu begrüßen und sollte eigentlich darauf hinweisen, dass die Luxemburger Operette generell mehr gepflegt werden sollte, gibt es doch noch andere Luxemburger Operetten von Dicks, Zinnen, Mertens, Albrecht und anderen mehr. Der Erfolg von ‘An der Schwemm’ in Ettelbrück müsste eigentlich die Produzenten anregen, weiter in diese Richtung zu gehen.