Verdis Oper ‘Luisa Miller’ wurde am 8. Dezember 1849 im ‘Teatro San Carlo’ in Neapel uraufgeführt. Das Libretto stammt von Salvatore Cammarano, nach ‘Kabale und Liebe’ von Friedrich Schiller. Cammarano musste Schillers Trauerspiel nicht nur in ein operntaugliches Libretto umarbeiten, sondern auch Wünsche der Zensur berücksichtigen, wodurch Schillers Sozialkritik eliminiert und der Stoff ein pures Familiendrama wurde.
Diese Produktion aus Parma war ein großer Erfolg. Regisseur Denis Krief hat das Stück im frühen 20. Jahrhundert angesiedelt, mit einer klaren Abgrenzung von zwei sozialen Klassen, den Adeligen und den Armen. Die Aristokraten werden mit den Farben weiß und schwarz sowie rechteckigen Formen dargestellt. Das ist also die steife Macht ihrer scheinbar überlegenen Welt. Die Szenen mit den Dorfbewohnern sind einfach und von Naturbezug gekennzeichnet. Die Bäume, die zu sehen sind, haben aber keine Blätter und wechseln die Farbe je nach Atmosphäre. Die Konflikte zwischen den Hauptdarstellern werden klar herausgestellt, in einem durchwegs natürlichen und raffiniert differenzierten Spiel von großer Ausdruckskraft.
Leo Nucci und Marcelo Alvarez sind in großartiger Form, während Fiorenza Cedolins mit der Titelrolle ihre Mühe hat. Chor und Orchester sind fabelhaft, Ton- und Bildqualität ausgezeichnet.
This 2007 Verdi Festival production from Parma’s Teatro Regio shows good male singers, especially Marcelo Álvarez (Rodolfo) and Leo Nucci (Miller), while Fiorenza Cedolins (Luisa) is not really at her best. Denis Krief’s modern staging is effective and focuses on the differentiation of the two classes.