Lucerne Festival Forward nennt sich ein neues Herbstfestival für Gegenwartsmusik das vom Lucerne Festival organisiert wird. Das jährlich geplante Festival will Ideen der jungen Musikergeneration eine eigene Plattform anbieten.
Mitglieder des Netzwerks der Lucerne Festival Academy haben das Programm als Kuratoren zusammen mit Contemporary-Leiter Felix Heri und Festival-Dramaturg Mark Sattler vorbereitet. In der ersten Ausgabe vom 19. bis 21. November 2021 gestalten sie in verschiedenen Ensembles des Lucerne Festival Contemporary Orchestra die Konzerte im und um das KKL Luzern.
In der PR-Mitteilung heißt es: « Die Konzerte nutzen Räume in anderer, ungewohnter Weise, experimentieren mit neuen Konzertformaten, rücken in originellen Werkzusammenstellungen weniger bekannte Stimmen und ästhetische Positionen des zeitgenössischen Musikschaffens in den Fokus und mischen bewusst Nationalitäten, Generationen und Geschlechter.
Im Frühjahr 2021 erfolgte zunächst eine Ausschreibung an die Mitglieder des Academy-Netzwerks, das mittlerweile weltweit mehr als 1.200 Künstler umfasst. Gefragt waren Projektvorschläge und Ideen zum Thema ‘Netzwerke’. 18 Musiker, sogenannte Contemporary Leaders wurden ausgewählt, um das Programm des neuen Festivals zu entwickeln. Dabei sind beispielsweise der Tubist Jack Adler-McKean, der unter anderem 2015 bei Lucerne Festival Young Performance mitgewirkt hat, die Geigerin Winnie Huang, die beim Sommer-Festival 2018 in Stockhausens INORI als Tänzer-Mimin aufgetreten ist, oder die Pianistin Helga Karen, Gewinnerin des Fritz-Gerber-Awards 2020.
Das Thema Netzwerke zieht sich als roter Faden auch durch die Konzerte. Alle Veranstaltungen bieten neue, besondere Settings. Winnie Huang gestaltet während des gesamten Festivals 10-minütige Performances für jeweils nur einen Gast – eine intensive Eins-zu-Eins-Situation. Und auch Annea Lockwoods Water and Memory und Michael Pisaros ricefall beziehen die Hörer mit ein. ‘ricefall’ ist bewusst als Mitmachprojekt für alle angelegt: Die Teilnehmer lassen Reiskörner wie Regen auf verschiedene Gegenstände und Oberflächen rieseln und ermöglichen so eine eindringliche, meditative Klangerfahrung. Olga Neuwirth wiederum setzt in ihrer Raummusik Construction in space den Klang in Bewegung und positioniert die Musiker um das Publikum im Luzerner Saal des KKL Luzern herum. Auch Pauline Oliveros’ Out of the Dark, das in völliger Dunkelheit aufgeführt wird, ist als Raummusik konzipiert und zielt, genau wie Lockwoods Arbeiten, auf ein ‘deep listening’.
Info: www.lucernefestival.ch