Wenn man die Romantik bzw. speziell romantische Musik spielt und hört, kommt es oft vor, dass damit eine melancholische, oft sogar düstere Stimmung verbunden wird. Dass man romantisch auch verträumt, aber vor allem auch expressiv und emotional erregt verstehen kann und dies eine überzeugende Interpretation ergibt, kann man bei dieser Aufnahme genießen.
Drei verschiedenartige Werke für Cello und Klavier stellen die beiden Musiker vor. Während die Sonaten von Chopin und Grieg gleich für diese Besetzung verfasst wurden, sind die Fantasiestücke von Schumann eine eigenhändige Bearbeitung des Komponisten aus der Klarinettenkomposition. Alle drei Stücke wurden von solchen Komponisten geschaffen, die ihr Schaffen vom Piano her dachten. Deswegen kommt den Klavierparts eine besondere Bedeutung zu. Bei Chopin kann die Stimme des Cellos vielleicht als Ersatz für die menschliche gesehen werden. Griegs Sonate, die deutlich an sein Klavierkonzert anknüpft, bevorzugt für den Streicherpart die tiefen Register und spielt damit mit dem Tonbereich, der den besonderen Reiz der Wärme der Cellostimme.
In ihrer ersten Zusammenarbeit haben die Cellistin Inbal Segev und der Pianist Juho Pohjonen eine gelungene Kooperation gefunden. Der eher analytische Pianist und die eher intuitive Cellistin haben eine für beide Seiten anregende Gemeinschaft geschaffen, die sehr beeindruckend natürliche und klangvolle Deutungen hervorgebracht hat.