Die junge friaulische Musikerin Maddalena Del Gobbo legt ihre dritte CD bei der Deutschen Grammophon vor, ‘Maddalena und der Prinz’. Der Prinz ist in diesem Fall Nikolaus I. Esterhazy, für den Franz Joseph Haydn dreißig Jahre gearbeitet hat. Er war ein leidenschaftlicher Baryton-Spieler. Ein solches Instrument, mit sechs Darmsaiten sowie zusätzlichen metallenen Resonanzsaiten spielt Maddalena del Gobbo auf ihrer neuen CD, die sinnigerweise auf Schloss Esterhazy aufgenommen wurde.
Haydn hat 175 Stücke für dieses Instrument geschrieben, darunter 123 Trios, die hauptsächlich zusammen mit einer Bratsche und einem Cello aufgeführt werden. Der Prinz spielte den Baryton, während Haydn auf der Viola musizierte.
Die neue CD von Maddalena Del Gobbo enthält aber nicht nur Werke von Haydn, sondern auch von Luigi Tomasini, dem Konzertmeister des Esterhazy-Hoforchesters, sowie vom Gambisten und Cellisten Andreas Lidl und von Franz Xaver Hammer, der als Cellist und Bratschist am Hof der Esterhazy wirkte.
Mit tänzerisch-beseeltem Esprit entlockt die italienische Gambistin ihrem Instrument einen runden, samtig-weichen Ton mit ungeahnt kraftvollen Klangfarben. Sowohl die innerliche, sensible und klangsinnliche Beschaulichkeit der langsamen, wie auch der sprühende Charme der beschwingteren Sätze werden voll ausgelebt. Maddalena del Gobbos eng mit den Continuo-Spielern verschlungenes Spiel ist in jedem Moment sauber artikuliert, wobei sie die melodischen Phrasen mit schier endlos langem Atem sich entfalten lässt
Es ist absolut alles da: die Eloquenz, der Dialog, die Intelligenz des musikalischen Verhaltens, die Übertragung von Emotionen. Ein wunderbares Album, mit dem die Musikerin auch die Scandinavian Cello School unterstützen will. Mehr Informationen dazu gibt es hier!