Vehement und mit gewaltigen Klangmassen, die dennoch mit großer Transparenz hörbar gemacht werden, so führt uns Mariss Jansons die ersten drei Sätze aus Mahlers Fünfter vor. Er pflegt das Detail, verliert sich aber nicht darin, er sorgt für Kontraste und Stimmungsumbrüche, welche die Gefühlswallungen zwischen Theatralik, Pathos und einer kontrollierten Tiefe zum Ausdruck bringen und letzten Endes dennoch nicht so bewegen, wie das bei anderen Dirigenten der Fall ist.
Hier ist es vor allem der Klang des Orchesters der fasziniert, denn das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bleibt seinem Ruf als Eliteorchester wirklich nichts schuldig.
Ein zartes und sehr differenziert gestaltetes Adagietto führt zum alert und verspielt dargebotenen Finale, in dem die Münchner Streicher mit sehr beweglichem Spiel letztlich sehr wienerisch klingen. Auch in diesem Satz ist die Liebe zum Detail Jansons wichtiger als der übergreifende Spannungsbogen.
Die Aufnahme entspricht technisch dem gängigen Niveau des Hauses.
In this recording of Mahler’s Fifth Symphony, Mariss Janson’s pays less attention to the emotional turmoil of the music then to the orchestral details, the transparency and the colours of the score. The powerful and rich playing by the Bavarian Radio Symphony Orchestra is amazing.