Vorab einige Feststellungen: Die Tontechnik hat die Stimme des österreichischen Baritons Markus Werba deutlich in den Vordergrund gestellt, so dass die Textverständlichkeit (natürlich auch wegen des sehr meist sauberen Artikulierens von Werba) recht gut ist. Mazzola dirigiert oft betont zurückhaltend, generell eher illustrativ als mitgestaltend und überlässt dem Sänger eindeutig das Primat. Werbas Stimme ist angenehm lyrisch, mit einer bescheidenen Tiefe und einer schönen Höhe, auch wenn er in ‘Ging heut’ morgen über’s Feld’ in der Höhe an stimmliche Grenzen stößt.
Die CD beginnt mit einer schönen, einfühlsamen Interpretation von ‘Wenn mein Schatz Hochzeit macht’, aber in dem (rein vokal gesehen) durchaus beeindruckend gesungenen Lied ‘Ich habe ein glühend Messer’ fehlt dann doch viel an Differenzierung. Der Vergleich mit Gerhahers Interpretation ist ernüchternd. Dasselbe gilt im weiteren Verlauf der CD für ‘Des Antonius Fischpredigt’ und andere Lieder, wo Werba einfach nicht genügend Farben hat, nicht theatralisch genug agiert und insgesamt mit zu viel Bodenhaftung singt.
Eine gute, lebendige Interpretation der selten gespielten Vier Orchesterstücken von Anton Bruckner zeigt die Qualitäten des französischen Orchester, kann aber letztlich die CD nicht wirklich viel attraktiver gestalten, denn in den Mahler-Liedern kann sie der erdrückenden Konkurrenz (Gerhaher, Hampson, Quasthoff…) nicht standhalten.