Kremsier, heute Kromeriz, in Mähren, Tschechische Republik, war der Sitz des Bischofs Karl II. von Liechtenstein-Kastelkorn. 1664 bis 1695 war er Bischof im Bezirk Olmütz. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließ er die zerstörte Stadt Kremsier wiederaufbauen und verschaffte ihr mit bedeutenden Musikern ein kunstvolles Leben, das heute noch mit dem außerordentlichen Archiv aus seiner Sammlung ein Quell für Entdeckungen ist. Neben dieser positiven Seite gab es auch andere des Bischofs, wie die Hexenverbrennung in seinem Bezirk unter seiner Aufsicht.
Die Aufnahme vereint bekannte Komponisten wie Biber und Schmelzer mit ebenso guten, aber wenig bekannten Tonsetzern wie Henrich Döbel und Alessandro Poglietti. Alle Partituren stammen aus dem Archiv in Kremsier. Die sieben Stücke sind alle für eine Solovioline und teilweise ergänzend Continuo gesetzt. Die Kompositionen setzen zu ihrer Verwirklichung herausragende Solisten voraus, die ihr Instrument und die Darstellung der Musik beherrschen.
Mit Josef Zak und dem nach dem Herkunftsort des Geschlechts des Bischofs, Liechtenstein, und dem Castel in Corno, Südtirol, benannten Ensemble finden diese Sonaten engagierte und qualitativ hochwertige Musiker, die die offenen und ebenso beispielhaft die verborgenen Schätze aus dem Archiv heben und uns zu unserem Vergnügen zugänglich machen. Der Sologeiger hat seine Ausbildung ursprünglich am Prager Konservatorium genossen und dann europaweit in diversen angesehenen Orchestern der historischen Aufführungspraxis gespielt. Die hier gewonnene Erfahrung und seine künstlerischen Stärken bieten ihm die Basis, um diese ausgesuchten Werke musikalisch zu erleuchten und wirkungsvoll zu gestalten. Das Ensemble mit ebenfalls sensiblen und erfahrenen Künstlern unterstützt ihn im besten Einvernehmen. Sie spielen sehr musikantisch und fließend, ohne die musikalischen Anforderungen und technischen zu vergessen oder zu missachten.