Auf der sogenannten Roten Liste gefährdeter Kulturreinrichtung steht seit dem 2. Mai auch das Mainzer Kammerorchester. Das 1995 von Günter Kehr gegründete Ensemble präsentiert pro Jahr 30 bis 50 Konzerte in unterschiedlicher Besetzungsgröße – von Kammermusik über Barockensemble bis zur Sinfonietta-Stärke, meist ohne Dirigenten. Das Ensemble spielt regelmäßig unter anderem in Mainz, im Kloster Eberbach, der Binger Rochuskapelle oder im Kurhaus Wiesbaden und ist neben der regionalen Präsenz auch bundesweit sowie international auf Konzertreisen. Das Jahresbudget des Orchesters von etwa 100.000 bis 130.000 Euro setzt sich aus Konzerteinnahmen, Mitgliedsbeiträgen, Sponsoren-Unterstützungen und den Fördermitteln des Landes Rheinland-Pfalz zusammen.
Der bisherige, ehrenamtlich tätige Intendant und Geschäftsführer zieht sich nun aus Altersgründen aus seinem Amt zurück. Die benötigten Personalkosten für die Nachfolge dieser umfangreichen Tätigkeit kann das Mainzer Kammerorchester aus den vorhandenen Mitteln nicht finanzieren. Neues Geld wurde bisher nicht gefunden.