Dmitri Shostakovich: Klavierquintett op. 57 + Sieben Romanzen-Suite; Trio Wanderer, Catherine Montier, Violine, Christophe Gaugé, Bratsche, Ekaterina Semenchuk, Mezzosopran; 1 CD Harmonia Mundi HMM902289; Aufnahme 02 & 08/2019; Veröffentlichung 21/08/2020 (D, F), 28/08/2020 (UK, US) - (56’42) -Rezension von Alain Steffen
Diese CD bietet mit Dmitri Shostakovichs Klavierquintett op. 57 und den Sieben Romanzen nach Gedichten von Alexander Blok eine interessante Kombination. Das Trio Wanderer wird im Quintett von Catherine Montier, Violine, und Christophe Gaugé, Bratsche, verstärkt.
Wie immer garantiert auch diese Einspielung mit dem Trio Wanderer allerhöchste Qualität. Mit ihrer vitalen und klanglich sehr ausgewogenen Interpretation reißen die fünf Musiker den Hörer förmlich mit und bieten darüber hinaus eine in allen Hinsichten packende und atmosphärisch dichte Wiedergabe, die sowohl die Reverenz an Bach und die Barockmusik wie auch die volkstümlichen Elemente im Scherzo und Finalsatz klar darstellt. Natürlich kommen auch der beißende Humor, Expressivität und eine gewisse Brutalität in dieser Interpretation nicht zu kurz.
Die Sieben Romanzen wurden 1967 von Galina Vishnevskaja, David Oistrach, Mstislav Rostropovich, und Moïseï Weinberg uraufgeführt und entführen den Hörer in eine besondere musikalische Welt. Bei der Qualität dieses Werkes erstaunt es, dass der Liederzyklus nur sehr selten aufgeführt wird. Die Interpretation lässt keine Wünsche offen, wenngleich mir persönlich die etwas zu tremoloreiche Stimme von Ekaterina Semenchuk nicht so gefällt. Ihre Interpretation ist allerdings ansonsten exquisit. Die akustisch exzellente Aufnahme ist auf jeden Fall ein Gewinn für die Shostakovich-Diskographie.
With Dmitri Shostakovich’s Piano Quintet op. 57 and the Seven Romances after poems by Alexander Blok this CD offers an interesting combination. The Trio Wanderer is reinforced in the quintet by Catherine Montier, violin, and Christophe Gaugé, viola. As always, this recording with the Trio Wanderer guarantees the very highest quality. With their vital and very balanced interpretation, the five musicians literally carry the listener away and offer a gripping and atmospherically dense account that clearly shows the reverence for Bach and Baroque music as well as the folk elements in the Scherzo and final movement. Of course, the biting humour, expressiveness and a certain brutality are not neglected in this interpretation.
The Seven Romances were first performed in 1967 by Galina Vishnevskaja, David Oistrach, Mstislav Rostropovich, and Moïseï Weinberg and take the listener into a special musical world. Given the quality of this work, it is surprising that the song cycle is rarely performed. The interpretation leaves nothing to be desired, although I personally do not like the somewhat too vibating voice of Ekaterina Semenchuk. Her interpretation, however, is otherwise exquisite. The acoustically excellent recording is definitely an asset to the Shostakovich discography.