Poulencs französischer Esprit und sein französischer Humor sind nicht leicht darzustellen. Wenn man aber akzeptiert, dass auch andere Wege zu seiner Musik möglich sind, und sie z.B., wie die Interpreten der vorliegenden CD das machen, näher an Prokofiev gerückt wird, mit einem etwas breiteren Farbspektrum, bis ins Schwarze hinein, dann kann das durchaus bereichernd wirken. Doch so wie man Champagner einem Sekt vorziehen kann, wird man vielleicht auch die alte und viel feinere Dutoit-Aufnahme (Decca) bevorzugen.
Einen noch größeren Mangel an Raffinement, in allererster Linie beim Orchester, gibt es in Colin McPhees ‘Tabuh-Tabuhan’, das in Howard Hansons Einspielung mit dem ‘Eastman Rochester Symphony Orchestra’ im ersten Satz wesentlich spritziger und auch in den anderen Sätzen einfach feingliedriger klingt, wo das DSO im Vergleich eher plump und uninspiriert wirkt.
Auch für die Aufnahme von John Adams’ ‘Grand Pianola Music’ kann ich mich nicht begeistern. Man braucht sich nur anzuhören, was Michael Tilson Thomas mit dem ‘San Francisco Symphony’ in diesem Stück an elektrisierender Spannung produziert, um festzustellen, dass hier so manches fehlt, um diese Komposition attraktiv zu machen. Und wiederum scheint mir dieser Mangel an Zündkraft am Dirigenten zu liegen, der einmal mehr auch den falschen Pinsel erwischt hat.