Nach der ersten CD des jungen Mariani Klavierquartetts mit den Klavierquartetten op. 25 von Brahms und op. 20 von Gernsheim (siehe unten), freute ich mich auf diese zweite Folge mit dem Opus 26 von Brahms sowie Gernsheims Opus 47. Hier wie dort wird gut gespielt, aber irgendwie fehlt es dem Klavierquartett von Brahms doch an Kraft, Tiefe und Dynamik. Diese sehr intimistische Auslotung ist zwar interessant, vermag aber die Musik nie in Wallung zu bringen und bleibt letztendlich erstaunlich langweilig. Alles klingt brav buchstabiert; Motive, Phrasen, Dialoge, alles ist gut ausgearbeitet, aber Dur-Stimmung will nicht so recht aufkommen.
Weitaus besser gelingt dem Mariani Klavierquartett die Interpretation von Friedrich Gersheims op. 47. Hier stimmt eigentlich alles, die Spielfreude und der musikantische Drive sind ebenso vorhanden wie Stilsicherheit, Virtuosität und dynamisches Kommunizieren. Die Musik von Gernsheim kann ihren ganzen Charme entfalten und bietet dem Hörer ein großartiges Hörvergnügen.
After the young Mariani Piano Quartet’s first CD with Brahms’ Opus 25 and Gernsheim’s Opus 20 (see below), I was looking forward to this second installment of Brahms’ Opus 26 as well as Gernsheim’s Opus 47. Here as there, the playing is good, but somehow Brahms’ piano quartet lacks power, depth and dynamics. This very intimate interpretation is interesting, but never manages to get the music going and ultimately remains surprisingly dull. Everything sounds well spelled out; motives, phrases, dialogues, everything is well worked out, but a major mood does not really want to arise.
The Mariani Piano Quartet’s interpretation of Friedrich Gersheim’s op. 47 is much better. Here everything is actually right, the joy of playing and the musical drive are just as present as stylistic confidence, virtuosity and dynamic communication. The music of Gernsheim can unfold all its charm and offers the listener a great listening pleasure.
Mariani Quartett: Komponistenfreundschaft als Werkverbindung