Das alerte und zudem so reich verzierte Spiel Martha Argerichs in den Ecksätzen des Ersten Beethoven-Konzerts ist nichts Ungewöhnliches. Aber das Largo, das lässt aufhorchen. Was da an dunklen Seiten auftaucht, an Schwermut, an tiefem Atem – und das nicht nur bei Argerich, sondern auch in dem von Hubert Soudant kongenial geleiteten Orchester – das ist schon ergreifend.
Die kantig-dramatische, überaus stark akzentuierte und wenig differenzierte Zweite Cellosonate Beethovens mit Argerich Maisky will mir nicht so richtig gefallen.
Die zweite CD beginnt mit einer packenden Interpretation der großartigen Violinsonate von Ottorino Respighi durch Renaud Capuçon und Francesco Piemontesi, die dieses wenig bekannte Werk auf die höhere Schiene legen. Hörenswert! Gautier Capuçon und die venezolanische Pianistin Gabriela Montero bringen eine tief ausgelotete Fassung von Shostakovichs d-Moll Cellosonate zu Gehör.
Auf der dritten CD ist Ravels immer noch wenig bekannte Violinsonate op. posth. zu hören, die 1975 erstmals im Konzert erklang. Andrey Baranov und Jura Margulis spielen sie meisterhaft und mit genuin französischem Temperament. Eine charmante Interpretation der ‘Petite Suite’ von Debussy durch Argerich und die rumänische Pianistin Cristina Marton führt zu der pure gute Laune versprühenden Transkription von vier Stücken aus Offenbachs ‘Gaité parisienne’. Carlo Maria Griguoli hat Manuel Rosenthals Arrangment für Orchester noch einmal arrangiert und in der Ouvertüre, dem Galopp und dem Cancan gibt es ein pianistisches Wettrennen, das seinesgleichen sucht. Viel Spaß macht auch die zoologisch-zootomisch-zoopsychologsich raffinierte Version des ‘Carnaval des animaux’ von Camille Saint-Saëns.
Here we have 3 discs with a large variety of enjoyable, partly affectionate, partly dazzling performances.