In einem offenen Brief an den Intendanten des Südwestrundfunks, Peter Boudgoust, verlangen die Freunde und Förderer des SWR Sinfonieorchesters eine Terminverschiebung für die anberaumte ‘Träger- und Geberkonferenz, weil sie die Konferenz, die am 16. Juli stattfinden soll, « als eine reine Alibiveranstaltung » ansehen. Die Terminfindung sei « eine fast schon zynisch zu nennende Vorgehensweise. Sie dient dem einzigen Zweck, möglichst wenige Unterstützer aus dem kommunalen Bereich und der Wirtschaft an den ‘Runden Tisch’ zu bringen. »
Die Vereinigung behauptet, dass zahlreiche Rückfragen bei Politikern und Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, die den Erhalt des SWR SO unterstützen ergaben, « dass sie entweder am 16. Juli 2014 auf Grund seit langer Zeit feststehender anderer Termine verhindert sind – oder aber gar nicht eingeladen wurden. Eine Absprache der Einladungsliste und eine vorherige, von Rücksichtnahme und konstruktiver Zielsetzung getragene Terminsuche haben somit nicht stattgefunden. Zusätzlich sei angemerkt, dass Sie entschieden haben, einen Moderator einzusetzen, um den Anschein einer Verhandlungsrunde auf Augenhöhe zu erwecken. Üblich ist, dass sich die Parteien auf einen Moderator einigen; dies unterblieb hier. Stattdessen haben Sie den Moderator bestellt, ohne uns vorab zu informieren, geschweige denn, uns um Mitwirkung oder Zustimmung zu bitten. »
Weiter wird Boudgoust vorgeworfen die Verlautbarungen von Dutzenden von Parlamentariern zum Erhalt des SWR SO, die Beschlüsse des zuständigen Landtagsausschusses und des Landes, die klare öffentliche Positionierung der Ministerin für Wissenschaft und Kunst zur ‘Fusionsentscheidung’ („Ich halte sie kulturpolitisch und künstlerisch für grundfalsch!“) und die eindeutige Ablehnung der ‘Fusion’ in der Fachwelt und in der Bevölkerung außer Acht zu lassen. « Außerdem ignorieren Sie das Ihnen am 2. Mai 2014 in Stuttgart überreichte Papier hartnäckig, in dem von uns eine Kooperation auch jenseits einer formalen Mitträgerschaft in einer Stiftung vorgeschlagen wird. »
Weiter heißt es in dem Schreiben: « Vor dem skizzierten Hintergrund halten wir es nachgerade für eine Selbstverständlichkeit, dass nun auf faire und transparente Weise ein neuer Termin für den ‘Runden Tisch’ gesucht wird – zumal der SWR in der Substanz zur geplanten ‘Fusion’ nichts zu bieten hat: kein Chefdirigent von Rang in Aussicht, kein Profil des ‘Superorchesters’ erkennbar, kein Plan für Veranstaltungen jenes Orchesters im In- und Ausland sichtbar, und nicht einmal die propagierten Einsparsummen durch die ‘Orchesterfusion’ werden (auch nur annähernd) erreicht. Selbst die absehbaren Mehrkosten durch die ‘Fusion’ und für das neue ‘Superorchester’ bleiben im Dunkeln. So ist z.B. inzwischen bekannt, dass von der Stadt Stuttgart vor allem aus Gründen des Denkmalschutzes keine nennenswerten Umbauten der Stuttgarter Liederhalle geplant sind. Um dort – wie von Ihnen versprochen – ebenso gute Probenmöglichkeiten wie in Freiburg zu schaffen, muss der SWR offensichtlich in erheblichem Umfang in alternative Lösungen investieren. Alle oben genannten Punkte zeigen, dass ein Neustart bei der Terminfindung für einen echten Runden Tisch im Interesse der Sache liegt und zur Vermeidung einer ‘Farce’ am 16. Juli 2014 beiträgt. »