Der österreichische Komponist Emil Nikolaus von Reznicek (1860-1945) ist ein Komponist, der immer noch vor allem wegen seiner Ouvertüre zu der Oper ‘Donna Diana’ bekannt ist. Seine übrigen Kompositionen sind ebenso unterschiedlich in der Qualität wie stilistisch schwer zu klassifizieren.
Die ‘Karneval-Suite’ von 1932 war als symphonisches Intermezzo gedacht, das die einaktige Oper ‘Gondoliere des Dogen’ in zwei Teile gliedern sollte. Reznicek eifert barocken Vorbildern nach, mit einem ‘Festlichen Marsch’, einer Introduktion, Gigue, Furlana, Passepied, Arie und einem weiteren Marsch. Dies ist eine Komposition, die den Hörer mit Rezniceks Geschicklichkeit und Einfallskraft beeindruckt.
Strindbergs zwischen düsteren Gedanken und vager Hoffnung alternierendes Stück ‘Traumspiel’ hat Reznicek zu einer wirklich starken Schauspielmusik inspiriert, wie die Suite auf dieser CD beeindruckend zeigt. Solyom gelingt es, die verschiedenen Stimmungsbilder faszinierend ausdrucksvoll werden zu lassen. Allein diese knappe halbe Stunde macht die CD schon attraktiv.
Die ‘Symphonische Suite’ Nr. 1 entstand schon 1882 und beginnt mit einer stimmungsvollen Ouvertüre, deren zwei Themen, das eine düsterer, das andere heller, kontrastreich sind. Darauf folgt ein zehnminütiges, reizvolles Adagio und ein kräftig bewegtes Scherzo Finale.
Alle drei Werke werden von der Staatskapelle Weimar auf hohem Niveau aufgeführt und von Stefan Solyom inspiriert dirigiert.
Wer von Reznicek ein differenziertes, vom Donna Diana-Effekt losgelöstes Bild bekommen will, wird hier gut bedient.