Da es an einem Titelblatt oder an anderen Hinweisen fehlt, ist nicht mit Sicherheit zu sagen, welches Ziel Telemann genau mit der Komposition der ‘Essercizii Musici’ verfolgte. Da sie sich durch einen weitgehend galanten Stil und überschaubare technische Anforderungen auszeichnen, sind sie wohl einfach an das gebildete und musikalisch begabte Publikum gerichtete Werke, die sich gut für den Verkauf und damit zur Erzielung von Einnahmen eigneten.
Jeweils ein Dutzend Solo- und Triosonaten hat Telemann auf weitgehend formeller Konvention basierend zusammengestellt. Aus diesem Werkkatalog hat das Ensemble ‘Florilegium’ nunmehr in einer ersten Zusammenstellung elf Stücke ausgewählt, die die Spielarten der Kombination der damals beliebten Instrumente für Amateure abbilden.
Genauso abwechslungsreich wie die Besetzungsvarianten mit den Instrumenten Flöte, Gambe, Oboe, Violine und auch obligatem Cembalo, das in diesen Fällen im Continuo durch Cello und Theorbe ersetzt wird, ist, gestaltet sich das Hörbild dieser Doppelscheibe. Florilegium gelingt es mit Verve, den Reiz der Werke heraus zu kitzeln. Da die Schar der selbst zum Instrument greifenden Amateure heute sicherlich gering ist, bietet sich diese Aufnahme zum feinen unbeschwerten Ohrenschmaus an.