Den 100. Todestag von Claude Debussy (1862-1918) feiert Harmonia Mundi mit einer Reihe von Veröffentlichungen, unter denen diese einen besonderen Rang einnimmt.
Nicht die phantastisch gespielten Préludes (Livre II) lenken die Aufmerksamkeit auf sich, sondern die von Debussy selbst komponierte vierhändige Klavierfassung seines Tongemäldes ‘La Mer’. Alexander Melnikov, für mich einer der vollkommensten und virtuosesten Pianisten der Gegenwart, spielt die ‘Préludes’ natürlich sehr fingerfertig und farbenreich, aber ‘La Mer’ ist doch die eigentliche Entdeckung dieser CD. Zusammen mit Olga Pashchenko ersetzt Melnikov ein ganzes Symphonieorchester, und beide Pianisten faszinieren durch eine Interpretation, die sowohl virtuos, dynamisch und spannend, wie auch wunderschön, zart und feinsinnig ist. Die Klangmagie ist in jedem Moment da, wie zu vor schon bei den ‘Préludes’.