Der französische Flötist und Dirigent Alexis Kossenko (*1977) steht im Mittelpunkt dieser Viererbox mit Musik des aus Nordfrankreich stammenden Eugène Walckiers (1793-1866). Er studierte Flöte bei Jean-Louis Tulou und Komposition bei Anton Reicha in Paris. Die meisten seiner Kompositionen (er schrieb in erster Linie Kammermusik) beinhalten die Flöte.
Seine Kompositionen wurden von Rossini, Meyerbeer und anderen Zeitgenossen bewundert. Dass gerade Rossini zu seinen Bewunderern gehörte, verwundert nicht, ist seine Musik doch dessen Stil sehr ähnlich. Nicht ohne Grund trägt die erste CD der Kossenko-Box den Titel Théâtral. Dann kommen Pittoresque, Poète und Virtuose. Die auf den vier Schallplatten enthaltenen Kompositionen haben alle eine Dramaturgie, die sehr opernhaft und rhetorisch ist. Walckiers’ Quartette und Quintette hören sich an wie Ensembleszenen aus Opern, wo jede der handelnden Personen sein Pfefferkörnchen beizutragen hat. Immer wieder gibt es überraschende Effekte und tonmalerische Passagen. Hinzu kommt ein Einfallsreichtum, der den Hörer nur staunen lassen kann. Die Melodien scheinen nur so aus Walckiers’ Kopf aufs Notenpapier geflogen zu sein, mit einem tollen Wechsel von Dynamik und Rhythmus. Und so folgen sich kecke und durchtriebene, lustige und beschwingte, manchmal auch elegant-melancholische Passagen, die absolut reizvoll werden, umso mehr als die Interpreten alles tun, um ein Maximum an Lebendigkeit, Frische und Farben aus der Musik herauszuholen.
French flutist and conductor Alexis Kossenko (b. 1977) is the focus of this four-piece box set of music by Eugène Walckiers (1793-1866), a native of northern France. He studied flute with Jean-Louis Tulou and composition with Anton Reicha in Paris. Most of his compositions (he wrote primarily chamber music) involve the flute. His compositions were admired by Rossini, Meyerbeer and other contemporaries. That Rossini in particular was among his admirers is not surprising, since his music is very similar to his style. It is not without reason that the first CD of the Kossenko box set bears the title Théâtral. Then come Pittoresque, Poète and Virtuoso. The compositions contained on the four discs all have a dramaturgy that is very operatic and rhetorical. Walckiers’ quartets and quintets sound like ensemble scenes from operas, where each of the acting characters has his or her peppercorn to contribute. Again and again there are surprising effects and tone-painting passages. In addition, there is an ingenuity that can only amaze the listener. The melodies seem to have just flown out of Walckiers’ head onto the music paper, with a great change of dynamics and rhythm. And so perky and sly, funny and lilting, sometimes elegant-melancholic passages follow each other, becoming absolutely delightful, all the more so as the performers do everything to get the maximum of liveliness, freshness and colors out of the music.