Mendelssohn Bartholdy ist auf diesem Album mit seinem e-Moll Violinkonzert sowie drei Sätzen vertreten, die für Violine und Klavier bearbeitet wurden. Außerdem beschäftigt sich der Geiger Christian Li mit einer Sonate von Mozart, einem Bach-Choral sowie einer Serenade von Schubert. Dieser als Sohn chinesischer Eltern 2017in Australien geborene Geiger und war mit zehn Jahren bereits jüngster Gewinner des Menuhin Wettbewerbs. An seinen Fähigkeiten, mit dem Instrument umzugehen, braucht man also nicht zu zweifeln. Interpretatorisch bietet der Junge schon viel Schönes.
Seiner eigenen Idee zufolge, um das Konzert herum eine CD zu gestalten, bietet dieses zusammen mit dem Symphonieorchester aus Melbourne und Andrew Davis aufgezeichnete Werk den ersten Ansatzpunkt. Li weiß Tempodifferenzen auszukosten. So bietet er einen sehr ruhigen und intensiven Einstieg in den Finalsatz. Dagegen werden die Schlüsse der Ecksätze mit virtuosen, aber nicht übertreibenden Tempi vorangetrieben. Die Kadenz hat ihn besonders beschäftigt. Mit früh einsetzendem Ricochet, anders als viele andere Solisten sowie einem besonderen Augenmerk auf Tempo und Dynamik setzt er eigene Vorstellungen um. In seiner Interpretation musiziert er sich im Übrigen in bester Übereinstimmung mit Dirigent und Orchester. So bieten sie eine vom melodischen Reichtum geprägte Deutung des Werkes an, die einfach schön anzuhören ist und mit Wohlklang gefällt.
Auch sonst hat er einige Besonderheiten zu bieten, wie die Gitarrenbegleitung im Gondellied, die auf der Idee basiert, dass Mendelssohn die Gondoliere mit diesem Instrument bei seinem Besuch in Venedig gehört hat. Und im Werk ‘Auf Flügeln des Gesangs‘ hat Li die übliche Begleitung für Klavier auf eine Harfe übertragen lassen und so eine spezielle Stimmung evoziert. Schon beim Violinkonzert, vor allem aber bei den anderen Werken fällt auf, dass sein Spiel durch eine süßliche Prägung einen bestimmten Charakter erhält, den man in dieser Intensität, etwa bei der Serenade, mag oder auch nicht so sehr.
Im Kopfsatz der Mozart Sonate gelingen einige Akkordschläge im Klavier etwas monoton. Ansonsten bieten alle Begleiter des Geigers bieten ansprechende und das Zusammenspiel pflegende Leistungen. Christian Li legt hier ein abwechslungsreich gemachtes Album vor.
Mendelssohn Bartholdy is represented on this album with his E minor violin concerto as well as three movements arranged for violin and piano. Violinist Christian Li also performs a Mozart sonata, a Bach chorale and a Schubert serenade. Born in Australia in 2017 to Chinese parents, this violinist was the youngest winner of the Menuhin Competition at the age of ten. So there is no need to doubt his ability to handle the instrument. Interpretatively, the boy already offers much that is beautiful.
According to his own idea of creating a CD around the concert, this work, recorded together with the Melbourne Symphony Orchestra and Andrew Davis, offers the first starting point.
Li knows how to savor tempo differences. He offers a very calm and intense introduction to the final movement. In contrast, the conclusions of the outer movements are driven forward with virtuosic but not exaggerated tempi. The cadenza has kept him particularly busy. With early onset ricochet, unlike many other soloists, as well as a special attention to tempo and dynamics, he puts his own ideas into practice. In his interpretation, moreover, he knows that he is in the best possible agreement with conductor and orchestra. They offer an interpretation of the work characterized by melodic richness, which is simply beautiful to listen to and pleases with its euphony.
He also has some other special features to offer, such as the guitar accompaniment in Gondellied, which is based on the idea that Mendelssohn heard the gondoliers playing this instrument during his visit to Venice. And in the work ‘Auf Flügeln des Gesangs’, Li had the usual accompaniment for piano transferred to a harp, evoking a special mood. Already in the violin concerto, but especially in the other works, it is noticeable that his playing acquires a certain character through a sweetish imprint, which one likes or dislikes in this intensity, for example in the Serenade.
In the first movement of the Mozart Sonata, some of the chord strokes in the piano are somewhat monotonous. But in general, all the violinist’s accompanists offer appealing performances that nurture the interplay. Christian Li presents here an album rich in variety.