Beethovens Violinsonaten op. 30 entstanden im Frühjahr 1802. Des Komponisten finanzielle Situation war gut zu dem Zeitpunkt, aber ihm war klar geworden, dass er sein Gehör immer mehr verlieren würde. Dennoch begegnen wir in den Sonaten einen recht gutgelaunten Komponisten, und das Duo Wan-Hamelin entdeckt sogar in den Sonaten neben kraftvollem Drängen und Pulsieren viel Zärtlichkeit und Anmut.
Die beiden kanadischen Musiker – Andrew Wan ist Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters von Montréal und Charles-Richard Hamelin ist bekannt als Gewinner des Chopin-Wettbewerbs 2015 – spielen die schnellen Sätze sehr energetisch, aber immer mit dem richtigen Atem, die langsamen Sätze sehr lyrisch und mit wirkungsvollem Charme. Das führt auch zu sehr emotionalen Kontrasten.
Mithin verankern sich die beiden Kanadier mit der ersten von drei CDs für diese Beethoven-Violinsonaten im Spitzenfeld mit sehr persönlichen, sehr engagierten und wunderbar klangvollen Interpretationen.
With their first set of Beethoven’s Violin Sonatas, Andrew Wan and Charles Richard-Hamelin set a high standard. Their performances are eloquent fresh and alive, yet unhurried, with considerable charm and even tenderness.