Cecilia Bartolis CDs werden immer mehr zu Marketing-Events: Im Vorfeld zu Tourneen produziert, sollen sie in den Konzerthäusern ein Souvenirwütiges Publikum finden. Auf ein breites Publikum ist auch das ‘My-Fair-Lady’-Titelbild abgestimmt, das gar nicht zum Inhalt der CD passt.
Auf dieser CD vereinigt sich Bartolis Stimme mit dem Cellogesang von Sol Gabetta, aber beide Musikerinnen sind auch einzeln zu hören, neben der ‘Capella Gabetta’ unter der Leitung des Bruders von Sol, Andres Gabetta. Die meisten Arien sind allerdings so arrangiert, dass das Solocello deutlich als Hauptinstrument neben der Stimme steht. Es wird Hörer geben, die das stört. Aber da man ohnehin kein Wort von dem versteht, was Bartoli singt, kann man beides, Stimme und Cello, auch als instrumentale Partner ansehen.
Cecilia Bartolis Stimme hat an Agilität nichts eingebüßt, ihre schultergestützten Koloraturen sind nach wie vor von der Marke Eigenbau, ihre vokale Bandbreite reicht von beeindruckender Tiefe bis zu engelhafter Höhe. Vor allem aber bleibt die Sängerin musikalisch ein Phänomen, denn es geht ihr ganz klar nicht um die bloße Gegenüberstellung von Virtuosität und Reflektion, sondern um Gefühlsausdruck.
Bemerkenswert ist auch das Spiel des Ensembles, und Sol Gabetta ist phänomenal im 10. Cellokonzert von Boccherini.
Und am Ende bleibt eigentlich nur Anerkennung ob so viel Musikalität bei allen Beteiligten und Hochachtung für das Konzept, das wirklich ein außergewöhnlich interessantes, facetten- und entsprechend abwechslungsreiches Programm geboren hat.
Cecilia Bartoli and Sol Gabetta have prepared a varied program which is presented in exquisite performances.