Liszt: Etude d'exécution transcendante Nr. 12 Chasse-Neige; Wagner / Liszt: Isoldes Liebestod aus Tristan und Isolde; Verdi / Liszt: Rigoletto-Paraphrase; Mozart / Liszt: Lacrimosa aus dem Requiem d-moll; Smetana: Freundliche Landschaften aus Skizzen op. 5 + On the Seashore + Bagatellen & Impromptus + Macbeth and the Witches; Miroslav Sekera, Klavier; 1 CD Supraphon 4280-2; Aufnahme 12/2019, Veröffentlichung 06/2020 (58’14) - Rezension von Alain Steffen
Miroslav Sekera ist kein besonders bekannter Pianist, obwohl der Tscheche schon 2002 den Brahms-Wettbewerb in Wien gewonnen hatte. Dies ist seine erste Solo-CD nach einer Produktion aus dem Jahre 2013 mit dem Violinisten Josef Spacek.
Sekera beginnt sein Programm mit der Transzendentalen Etüde Nr. 12, gefolgt von den oben aufgelisteten Transkriptionen. Der zweite Teil der CD ist Bedrich Smetana gewidmet. Es ist ein insgesamt sehr außergewöhnliches Programm, das aber tolle Musik bietet. Vor allem die Smetana-Stücke werden zu einer echten Entdeckung, und das nicht nur wegen der Musik selbst, sondern auch wegen den wundervollen Interpretationen von Sekera, dessen Spiel eine sehr breite Ausdrucks- und Farbenpalette besitzt.
Bei Sekera sind es vor allem die intimistischen Klänge, das narrative Spiel und die permanente Reflexion über das Gespielte, die diesen Pianisten so außergewöhnlich erscheinen lassen. Zudem wirkt nichts aufgesetzt, die Musik entsteht quasi von alleine und sucht sich ihren eigenen Weg. Miroslav Sekera findet allerdings in jedem Stück auch immer einen individuellen Ansatz und eine sehr persönliche Farbenskala. Vor allem aber scheint die Musik aus ihm herauszufließen. Das ist ganz große Kunst.
Die Supraphon-Tontechniker haben einen sehr natürlichen Klang besorgt, bei dem sich das Klavier in seiner ganzen Klangpracht präsentieren darf.
Miroslav Sekera is not a particularly well-known pianist, although the Czech already won the Brahms Competition in Vienna in 2002. This is his first solo CD after a production in 2013 with the violonist Josef Spacek.
Sekera begins his program with the Transcendental Etude No. 12, followed by the transcriptions listed above. The second part of the CD is dedicated to Bedrich Smetana. It is a very unusual program, but it offers great music. Especially the Smetana pieces are a real discovery, not only because of the music itself, but also because of Sekera’s wonderful interpretations which have a very wide range of expression and colours.
It is above all the intimate sounds, the narrative playing and the constant reflection on what is played that make this pianist so extraordinary. In addition, nothing is artificial, the music develops almost by itself and seeks its own path. Miroslav Sekera always finds in each piece an individual approach and a very personal scale of colours. Above all, the music seems to flow out of him. That is great art.
The Supraphon sound technicians have created a very natural sound, which allows the piano to present itself in all its splendour.