Mit unermüdlichem missionarischem Eifer widmet sich der Geiger Raimund Lissy weiterhin der Belebung des Werkes von Joseph Mayseder, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Wien lebte und sein Œuvre schuf. In der neuesten Ausgabe kehrt er mit zwei Mitstreiterinnen zur Kammermusik zurück.
Mit der Violinsonate und den beiden Trios für Klavier, Violine und Cello hat er wiederum ein lohnendes Feld gefunden. Mit der von Fröhlichkeit bestimmten Musik, die handwerklich sicher gesetzt ist und auch an Erfindungsreichtum der musikalischen Eingebung keine Wünsche offenlässt, präsentieren sich auch diese Werke. Verbunden mit den technisch fordernden Passagen ergeben sie ein Gesamtbild, das ohne weiteres erkennen lässt, warum diese Musik zu Lebzeiten des Komponisten äußerst beliebt war. Das zeigt sich an diversen Drucken ebenso wie daran, dass auch noch heute bekannte Künstler diese Werke aufgeführt haben.
Mit der Materie vertraut wie mit der Muttermilch kann Lissy auch die beiden mit ihm agierenden Musikerinnen zu lebendigen und spielfreudigen Interpretationen anregen. Nur punktuell merkt man, dass die Werke denn auch sozusagen den ganzen Mann fordern, wenn es um die Umsetzung der Noten in klingende Welten geht.
Auch an der Aufnahme hat man nichts zu bemängeln, so dass auch dieser Mosaikstein das Bild des Wiener Komponisten weiter zum Leuchten bringt.