Vorab sei, ohne die Bewertung des jungen Interpreten beeinträchtigen zu wollen, erwähnt, dass Verpackung und Beiheft mit Inhaltsarmut auffallen. Zwar werden ein Vorwort des Künstlers, Angaben zu den Werken und den Musikern gegeben, aber ansonsten nicht viel. Die Liste der Stücke zeigt weder die Dauer jedes Werkes, noch findet sich irgendwo die Gesamtspieldauer der CD. Auch die sonst üblichen Angaben zu Ort, Zeit und anderen aufnahmetechnische Details fehlen. Dass der Text nur in Englisch gedruckt wird, ist das kleinste Übel. Das Ganze ist editorische Schlamperei.
Während Dennis Brain frühzeitig zu seinem 100. Geburtstag gerade mit einer umfassenden Sammlung seiner Einspielungen geehrt wurde, führt die Aufnahme des jungen Ben Goldscheider ins Hier und Heute.
Der in seinen frühen Zwanzigern angekommene Hornist Ben Goldscheider, auch Rising Star des Jahres 2021 der Vereinigung der Konzerthallen, legt ein Album vor, das Dennis Brain zu dessen hundertsten Geburtstag gewidmet ist. Brain war stilprägend in seiner Zeit auch im Hinblick auf Kompositionen, die für sein Instrument oder besser seinen Umgang mit ihm geschaffen wurden. Dass ein Interpret Tonsetzer inspiriert, ist ein in der Musikgeschichte immer wieder zu beobachtendes Phänomen.
Die Einspielung stellt sechs Werke in der Interpretation von Goldscheider vor, die alle mit diesem Vorgänger verbunden sind. Malcolm Arnold und Benjamin Britten schrieben ihre Werke für Brain, Francis Poulenc und Peter Maxwell-Davies setzten ihm ein nachträgliches Andenken als Dank für seinen Einsatz für neue Musik. Und schließlich hat Goldscheider mit Roxanna Panufnik und Huw Watkins in Fortsetzung der Tradition beauftragt, zeitgenössische Kompositionen zu schaffen.
Goldscheider wird durchweg von dem Pianisten Huw Watkins, der auch Komponist ist, begleitet. Für Canticle III von Britten tritt noch der Tenor James Gilchrist hinzu. Dass der junge Hornist über erstaunliche Ausdrucksmöglichkeiten und technische Fähigkeiten auf seinem Instrument verfügt, steht nach den Hörimpressionen dieser Einspielung außer Frage, so dass die Rising Star Nominierung nicht überrascht. Ob er einmal so prägend sein wird, wie sein Vorbild, bliebt abzuwarten, kann aber keinesfalls ausgeschlossen werden. Huw Watkins ist ein sensibler Begleiter, der auch auf Grund der Kenntnisse durch seine eigenen kompositorischen Aktivitäten mit geistvollem Begleiten die Werke zusätzlich belebt.
First of all, without wanting to interfere with the evaluation of the young performer, it should be mentioned that the packaging and booklet are conspicuous for their lack of content. Although a preface by the artist, details of the works and the musicians are given, the list of pieces does not show the duration of each work, nor is the total playing time of the CD found anywhere. Also missing are the usual details of place, time, and other recording details. That’s editorial sloppiness. The fact that the text is printed only in English is then already the smallest evil.
While Dennis Brain has just been honored early on his 100th birthday with a comprehensive collection of his recordings, the recording by the young Ben Goldscheider brings us into the here and now.
The hornist Ben Goldscheider, who has arrived in his early twenties and is also the Rising Star of 2021 of the Association of Concert Halls, presents an album dedicated to Dennis Brain on his hundredth birthday. Brain was influential in his time also in terms of compositions created for his instrument, or rather his approach to it. The fact that a performer inspires composers is a phenomenon that can be observed again and again in the history of music.
This recording presents six works, all of which are associated with Dennis Brain. Malcolm Arnold and Benjamin Britten wrote their works for him, Francis Poulenc and Peter Maxwell-Davies set a belated memorial to him in gratitude for his commitment to new music. Finally, continuing the tradition, Goldscheider has commissioned Roxanna Panufnik and Huw Watkins to create contemporary compositions.
Goldscheider is accompanied throughout by pianist Huw Watkins, who is also composer. For Canticle III by Britten, they are joined by tenor James Gilchrist. That the young hornist has amazing expressive and technical skills on his instrument is beyond question after listening to this recording, so the Rising Star nomination comes as no surprise. Whether he will one day be as remarkable as his role model remains to be seen, but can by no means be ruled out. Huw Watkins is a sensitive accompanist, who also draws on knowledge gained through his own compositional activities to further enliven the works with spirited accompaniment.