Dieses Album ist dem 2016 verstorbenen Malier Moriba Koïta gewidmet, einem vor allem in Frankreich bekannten Griot, d.h. einem Afrikaner, der die Geschichte seines Volkes in Versen und Gesängen überliefert. Die CD beinhaltet zunächst Mandinka-Musik mit französischer Färbung von Moriba Koïta, der mit dem Streichquartett, aber auch solo auf der N’goni, einer traditionellen malischen Gitarre, und der Tama, einer afrikanischen Sanduhrtrommel zu hören ist. Ein kurioses transkulturelles Klangerlebnis ist das Resultat dieser Mischung.
Das zweite Stück, White Man Sleeps, eine Suite von fünf Tänzen, stammt von dem 1949 in Südafrika geborenen (heute irischen) Komponisten Kevin Volans, der bei Karlheinz Stockhausen und Mauricio Kagel studierte. Ende der 1970er Jahre interessierte er sich für die indigene Musik seiner Heimat und begann eine Reihe von Stücken, die versuchten, Aspekte der afrikanischen und zeitgenössischen europäischen Musik zu verbinden. Der Komponist sagt zu seinem Werk: « By introducing some strictly non-Western aspects of African music into the European concert repertoire I hoped to gently set up an African colonisation of Western music and instruments and thus preserve some unique qualities, albeit in a new form. It was a bit like introducing an African computer virus into the heart of Western contemporary music. Thus I concentrated on the anti-hierarchic nature of traditional African music, the interlocking techniques, shifting downbeats, the largely non-functional harmony, the open forms, the extremely fast tempi of some music, the non-developmental use of repetition, contrasting and irregular patterning, the tone colour, the energy and the joy (so absent in Western music of the 70’s and 80’s). » Die Tänze haben neben ihrer afrikanischen Färbung einen minimalistischen Charakter, bringen aber auch ganz schöne Stimmungen zu Gehör.
Der Geiger Frédéric Aubier, der Mitglied des Bela Quartetts ist, hat mit dem Streichquartett Impressions d’Afrique ein abwechslungsreiches und farbiges viersätziges Werk komponiert, das zwischen tänzerischer und reflektiver Musik hin- und herwechselt.
Dem Zuhörer bietet sich also mit dieser CD ein Programm, das recht ungewöhnlich ist und dazu sehr anspruchsvoll.
This album is dedicated to Moriba Koïta, a Malian griot who died in 2016. The CD contains mandinka music with French coloration by Moriba Koïta, who adds to the string quartet sounds of the N’goni, a traditional Malian guitar and the Tama, an African hourglass drum. A curious transcultural sound experience is the result of this mixture.