Die Kinderszenen op. 15, die Abegg-Variationen op. 1 und die Fantasie in C-Dur op. 17 von Robert Schumann sind heutzutage in allen erdenklichen Interpretationen zu haben. Klar, jeder Pianist und jede Pianistin, die etwas auf sich hält und international Karriere machen will, muss sich dem immer gleichen Repertoire stellen. Somit können solche CDs Segen und Fluch zugleich. Fluch, weil eigentlich niemand mehr eine x-te Aufnahme dieser Werke braucht, Segen, weil es Lise de la Salle trotzdem schafft, diese vielgespielten Stücke interessant zu machen und aufregend zu gestalten, so dass der Hörer wirklich hellhörig wird.
Lise de la Salles Interpretationen bestechen durch ihre Einfachheit; in ihrem Spiel klingt eine gewisse Naivität und Kindlichkeit mit, die gerade diese drei Werke auszeichnen. Im Vergleich zu den ‘Älteren Herren-Interpretationen’, die vor Reife und Tiefe nur so strotzen, wirken diese Einspielungen erfrischend leichtfüßig und schön. Lise de la Salle bringt genau den Schuss Frische mit, den die Werke ins rechte Licht rücken.
Her we have very fine Schumann performances, not so much on the mature side but rather naïve and natural in their poetry.