Auf ihrem dritten Album legen die Schwestern Gazzana wieder Werke für Violine und Klavier vor, die mehr durch die Anforderungen an den Ausdruck als durch herausfordernde Fragen technischer Bewältigung gekennzeichnet sind. Dabei stehen mit dem Duo von Ligeti und der einsätzigen, posthumen Sonate von Ravel zwei Werke zur Debatte, die beide Komponisten mit gut zwanzig Lebensjahren komponiert haben. Zeugen sie auch davon, dass sie noch nicht die späte vollendete Handschrift des arrivierten Meisters tragen, so sind sie doch spannende Beiträge, die in ihrer Direktheit ihren Charme entfalten. Lässt Ravel die Violine das einzige Thema mit lyrisch-elegischem Ton umkreisen, so führt Ligeti ein volksmusikalisches Element auf künstlerische Höhe. Auch bei Messiaen und Franck entwickelt sich die Musik mit Ruhe und Bedacht, dann aber mit großer Intensität.
Wie gut die Geschwister aufeinander eingespielt sind und wie elegant und stilvoll sie die Musik entwickeln, lässt sich vom ersten Ton an spüren und dann durch alle Werke nachverfolgen. Diese bis auf Ligeti sehr französisch stimmungsvolle Musik wird von den Musikerinnen mit Fingerspitzengefühl, aber auch intensivem Eintauchen in die Farbschattierungen der Musik beleuchtet. Manche Augenblicke gelangen etwas zu direkt ans Ohr des Hörers, da könnte man sich sphärenhafte Formulierungen vorstellen
On its third recording, Duo Gazzana focusses on French compositions and a small piece by Ligeti. The performances are elegant and stylish, with exquisite colour nuances creating deeply moving moments.