Johann S. Bach: Aus der Kunst der Fuge: Contrapunki 1, 4, 11; Ludwig van Beethoven: Große Fuge op. 133; Johann Gottlieb Goldberg: Sonate; Valentin Haussmann: Fuga prima, Fuge secunda; Wolfgang A. Mozart: Adagio und Fuge c-Moll; Alessandro Scarlatti: Sonata a quattro Nr. 4; Raphael Alpermann, Cembalo, Armida Quartett; 1 CD Cavi 4260085533800; Aufnahme 11/2016, Veröffentlichung 05/2017 (58'33) – Rezension von Uwe Krusch

Sozusagen eine Projekt-CD hat das Armida Quartett mit Fugen von Haussmann bis zu Beethoven, also von den Anfängen bis zu einem Höhepunkt zusammengestellt. Sicherlich ist das eine spannende und herausfordernde Idee, diese Entwicklung von einfacheren Anfängen über mehr, ausgefeiltere und kompliziertere Formen führt, die die Möglichkeiten erweitern oder unter anderen Gesichtspunkten beleuchten und ausfeilen, darzustellen.

Die Grundstruktur der Fuge geht von einer Stimme aus, deren Vorgabe durch andere Linien verknüpft und gestaltet wird. Daraus sind kombinatorische Entwicklungen entstanden, wie Umkehrungen, Spiegelungen, Stauchungen und andere Verzerrungen. Ein erstes herausragendes Musterbeispiel dafür ist, wie sich bereits aus dem Werktitel ergibt, die Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach. Aus ihr werden in diesem Kontext drei Kontrapunkte geboten. Den krönenden Schluss bietet die ‘Große Fuge’ von Beethoven.

Andererseits sind Fugen wegen ihres strikten Formaufbaus und ihrer Modalitäten auch keine leichte Hörkost und auch nicht immer einfach und schon gar nicht anheimelnd zu präsentieren. Diese Einschränkung kann man auch hier gelten lassen. Unerwartet werden die Werke auch vom technischen Höreindruck etwas zu wenig nuanciert dargestellt, etwa so wie die Verpackung farblich eingeebnet ist. Der Ansatz wirkt ein wenig nüchtern.

Ansonsten ist das Spiel der vier Musiker ein Genuss an Homogenität und Klangbalance. Allerdings muss konstatiert werden, dass man bei Beethoven die Schwierigkeiten der Ausführung und Gestaltung herauszuhören meint.

This CD illustrates the development of the fugue from the beginning to Beethoven’s Grosse Fuge. The playing by the well-known Armida Quartet is a bit restrained, yet technically outstanding.

 

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