Richard Egarr dirigiert die selten aufgeführte Originalversion der Johannes-Passion aus dem Jahre 1724 und nutzt die Dramatik der Partitur für eine Darstellung von großer Intensität. Seine Tempi sind zügig, was die Musik sehr flüssig werden lässt. Das wichtigste Merkmal seiner Leitung aber ist wohl die Art und Weise, wie es ihm gelingt, sein Ensemble zusammenzuschweißen und dem Werk eine innere Geschlossenheit zu geben. Es gibt hier nicht einerseits Solisten, andererseits den Chor und ferner auch noch das Orchester, hier gibt es nur ein einziges Zusammenwirken in einem Gesamtklang, der wunderbar durchdacht und zugleich auch noch die persönliche Handschrift Egarrs trägt, der auch bei seinem drängenden Dirigieren das Gefühlvolle der Musik nicht außer Acht lässt.
Mit seinem fein nuancierten und eher weichen Gesang ist der Tenor James Gilchrist ein First Class-Evangelist, Matthew Rose und Ashley Riches bieten zuverlässige Leistungen als Jesus und Pilatus, während Sarah Connolly ihre Arien wunderbar textbezogen interpretiert. Auch Andrew Kennedy ist hervorragend in den Tenorarien. Der charismatische Christopher Purves vervollständigt das Quartett.
First class soloists, the excellent musicians and singers of the Academy of Ancient Music, directed from the harpsichord by Richard Egarr, give an electrifying account of Bach’s St John Passion. One seldom is able to listen to such a unified and committed ensemble.