Itzhak Perlman ist ein israelisch-amerikanischer Musiker, der vor allem Geiger bekannt ist, aber auch als Dirigent und Musikpädagoge auftritt. Er gilt als einer der bedeutendsten Violinisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der persönlich, sehr nah am Künstler, seiner Familie und Freunden bleibende Film zeigt facettenreich den Menschen, den Geiger, aber auch den Pädagogen. Neben ihm selbst kommt wird vor allem seine Gattin als die liebevolle Frau hinter dem erfolgreichen Mann gezeigt. Doch auch künstlerische Freunde wie Zubin Mehta, Martha Argerich, Evgeny Kissin und Mischa Maisky sind musikalisch und mit Wortbeiträgen dabei.
Die vielen kleinen Schnipsel erlauben natürlich keine ausführliche musikalische Betrachtung einzelner Werke. Dafür geben sie Einblicke in Perlmans eloquenten und intensiven Stil. Die Bandbreite seines Repertoires reicht von Bach bis zu Filmmusik, umfasst Kammermusik und Klezmer, Dirigiereinheiten bei Jugendorchestern, einen Auftritt im Sportdress bei einem Sportereignis und andere mehr. Überall wird er wegen seines einmaligen Tones, den er seiner Stradivari entlockt, begeistert gefeiert. Das war schon 1974 so, als er in Israel mit dem Israel Philharmonic Orchestra und Zubin Mehta auftrat, und ist seither so geblieben.
Sehr persönliche Momente, die eher beiläufig als prononciert einfließen, zeigen die Einschränkungen aus der ihn sein ganzes Leben begleitenden Kinderlähmung, seine religiöse Bindung im Judentum, die Freude am Lebensgenuss bei Essen, Trinken und im humorvollen Gespräch mit Familie und Freunden. Eine Episode ist dem Besuch beim jüdischen Geigenbauer Ammon Weinstein vorbehalten, der auch Geigen von im Konzentrationslager ermordeten Juden restaurierte und neu ins Spiel brachte.
Einzige Wermutstropfen dieser liebevollen Hommage an den großen Künstler sind die manchmal für den europäischen Geschmack etwas überspitzte amerikanische Art und die (zumindest in unserem Rezensionsexemplar) ausschließlich vorgegebene niederländische Untertitelung des amerikanischen Textes. Doch diese Banalitäten verlieren ihre Bedeutung, wenn die Leidenschaft und Freude dieses großen Geigers des letzten Jahrhunderts während des ganzen Films über allem strahlt.