Makedonissimo; Transkriptionen traditioneller mazedonischer Musik von Pande Shahow; Makedissimo Quintet (Simon Trpceski, Klavier, Hidan Mamudov, Klarinette, Saxofon, Kaval, Aleksander Krapovski, Violine, Alexander Somov, Cello, Vlatko Nushev, Perkussion); 1 CD Linn CKD 636; Aufnahme 01/2018, Veröffentlichung 09/2020 (83'28) – Rezension von Uwe Krusch
Lieder und Tänze als Instrumentalmusik aus der kleinen, aber musikalisch reichen Region Mazedonien haben die Interpreten nunmehr nach Konzerten auch auf CD verewigt. Die Musik hat sich möglicherweise aufgrund des zu allen Zeiten schwierigen politischen Umfelds als einzig mögliche Ausdrucksform so vielfältig entwickelt. Innerhalb der Musik des südosteuropäischen Raums mit ähnlichen Eigenheiten zeigt die Musik Mazedoniens Besonderheiten, die auf dem ungewöhnlichen Sprachrhythmus beruhen. Denn die Sprache zeichnet sich dadurch aus, dass alle Silben gleich lang sind und das in der Musik öfter aus dem Metrum herausfallende Ergänzungen erforderlich macht. Die Metren variieren sowieso schon von 2/4 über 7/8 bis 22/8 und benötigen dann auch noch die Abweichungen. Die CD ist in sechs Strickereien oder, wie der Originator Simon Trpceski es lieber benannt, Verflechtungen aufgeteilt, innerhalb derer immer einige Tänze kombiniert werden. Auf alle Fälle ist diese Musik vor allem quirlig und treibend lebhaft.
Die Interpreten des Makedonissimo Quintet, fast alle in Mazedonien geboren oder zumindest ausgebildet, haben diese Musik und vor allem ihre ungewöhnlichen rhythmischen Extras im Blut und können dies entsprechend fesselnd ausleben. Alle technischen Finessen makellos beherrschend strotzt ihr virtuoses Spiel von Energie und bringt die ungeraden Metren ebenso zur Geltung wie die eindringlichen Melodien der Musik. Vom Jazz angehauchte Riffs und melodische Floskeln, auch begünstigt durch die Besetzung, beleben diese energetische Musik zusätzlich. Wenn Volksmusik so interessant und bezwingend angeboten wird, dann muss man einfach zuhören und im Takt mitgehen.
Songs and dances as instrumental music from the small but musically rich region of Macedonia have now been immortalised on CD. Music may have been the only possible form of expression that has developed in such a diverse way due to the difficult political environment at all times. Within the music of the Southeast European region with similar characteristics, the music of Macedonia shows peculiarities based on the unusual rhythm of the language. This is because the language is characterised by the fact that all syllables are of equal length, which in music often requires additions that fall outside the metre. Anyway, the meters vary from 2/4 over 7/8 to 22/8 and then need the deviations. The CD is divided into six knits or, as the originator Simon Trpceski prefers to call it, plaits, within which some dances are always combined. In any case, this music is above all lively and impulsive.
The performers of the Makedonissimo Quintet, almost all of whom were born or at least educated in Macedonia, have this music and above all its unusual rhythmic extras in their blood and can live it out in a correspondingly captivating way. Flawlessly mastering all technical finesses, their virtuoso playing is bursting with energy and brings out the odd metres as well as the music’s haunting melodies. Jazz inspired riffs and melodic phrases, also favoured by the instrumentation, additionally enliven this energetic music. When folk music is offered in such an interesting and compelling way, you simply have to listen and keep up with the beat.