Das Klavierquintett von Johannes Brahms wird in dieser Aufnahme vom 1994 gegründeten ‘Pacifica Quartet’ sowie Altmeister Menahem Pressler gespielt, der zum Zeitpunkt der Aufnahme 91 Jahre alt war. Und in diesem Alter spielt man nicht mehr wie ein junger Löwe. Pressler gab wohl die sehr moderaten Tempi vor, denn vom ‘Pacifica Quartet’ hätte man sich ein etwas dynamischeres Musizieren erwartet. Doch dem Pianisten fehlt es bei langsameren Tempi durchaus nicht an Kraft. Er hat sogar viel zu sagen in dieser hoch eloquenten Darbietung und macht so manches Detail hörbar, das sonst untergeht. Es ist der Dialog zwischen den Streichern und dem Pianisten, der diese Aufnahme interessant werden lässt, selbst für den, der ein etwas drängenderes Spiel vorzieht.
In Schumanns Quartett Nr. 1 spielt das ‘Pacifica Quartet’ hörbar freier, und die Interpretation ist leidenschaftlich, aufgewühlt und doch immer irgendwie zerbrechlich. Sehr intensiv erklingen die schnellen Ecksätze, herzzerreißend fließen die langsamen Stücke. Am Ende aber lässt die Aufnahme unsere Erinnerung an die Referenzeinspielung mit dem Zehetmair Quartett nicht verblassen.
The Pacifica Quartet sounds very different here. The string players are respectful of Menahem Pressler’s slow tempi in the Brahms Quintet, but also fully engaged in the dialogue the old man is having with his younger colleagues. Their playing is much more free in the Schumann Quartet, and the composition gets what it needs in terms of passion and intensity. However, as good as the Pacifica’s account might be, it will not weaken the recollection of my personal reference recording, the one with the Zehetmair Quartet.