Mit der 5. Symphonie setzen Rémy Ballot und das ‘Altomonte Orchester St. Florian’ ihre Interpretationen der Bruckner-Symphonien im Bruckner-Tempel fort. Dass Ballot mit der speziellen Akustik der riesigen Stiftskirche umzugehen weiß, hat er in den dieser Aufnahme vorangegangenen Produktionen bewiesen. Er kostet die von Bruckner komponierten Pausen aber nicht nur wegen dieser Akustik aus.
Nach einem sehr beschwingten ersten Satz folgt ein berührend intimistisch gestaltetes Adagio, ‘sehr langsam’, wie gefordert, fast so langsam wie bei Celibidache, und viel langsamer als bei Wand, Böhm, Karajan und vielen anderen mehr. Aber es funktioniert, weil Ballot die Musik wunderbar differenziert und inhaltlich ausfüllt. Das gelingt ihm auch beeindruckend in den beiden letzten Sätzen. Hier offenbart sich die ganz Kühnheit und Phantasie dieser Symphonie gerade, weil Ballot kontrastiert, weil er sich Zeit und Raum nimmt, um die Steigerungen natürlich zu entwickeln und vorzubereiten, mit ernsthafter Würde und Ruhe. Und so bewahrheitet sich, was Berrsche gerade bezüglich dieses Werkes sagt: « Erst durch eine größere Ruhe und Entspannung erhält Brucknersche Musik ihr wahres Gesicht. »
Perfectly adapting to the special acoustics of the Basilica St. Florian, Rémy Ballot chooses rather slow tempi for his Fifth Bruckner, allowing the crescendi to develop in the most natural way. On the other hand, the performance does not fail to show the fantastic character of the work.