‘Canticum Novum’ besteht aus gut einem Dutzend Sängern und Musikern und ist eines der Ensembles, die sich der Wiederentdeckung und lebendigen Aufführung alter Musik insbesondere aus dem Mittelmeerraum im weiteren Sinn widmet. Damit entsteht eine gewisse Nähe zu den Ausgrabungen von Jordi Savall.
Hier erkundet ‘Canticum Novum’ die Welt der armenischen Musik aus verschiedenen Jahrhunderten, aber auch zeitlich unbestimmt überlieferte Volksweisen. Das Instrumentarium setzt sich dementsprechend aus lokalen und historischen Instrumenten zusammen wie der Kurzhalslaute Oud, verschiedenen Fiedeltypen wie der Kamantcha und auch Blasinstrumenten, z. B. der Duduk, einem Doppelrohrinstrument.
Biblisch gilt der Berg Ararat als der Ort, an dem die Arche Noah gestrandet sein soll. Damit besteht auch für Christen ein Bezug in diese Region. Ansonsten ist er das Nationalsymbol der Armenier, obwohl er auf türkischem Gebiet liegt Die Klangwelt Armeniens ist jedoch für unsere Ohren, je nach Sicht, ungewohnt fremd oder unerhört spannend. Die vorgestellten Werke, Arbeits- und Tanzlieder, religiöse Stücke sowie Volkslieder, werden um ein höfisches französisches Werk sowie einige sephardische Kompositionen ergänzt.
Die Aufnahmen vermitteln einen sehr intensiven Eindruck dieser Musik. Man spürt die Spielfreude des Ensembles. Der interpretatorische Ansatz wirkt lebendiger und fröhlicher als es möglicherweise bei Jordi Savall wäre. So entsteht eine direkt mitreißende Wirkung.
Historic music from Armenia combined with a few Sephardic pieces is magnificently performed by Canticum Novum. One can feel the pleasure the musicians have while playing this colourful music, and every listener should easily share this enthusiasm. A truly gripping CD!