Die georgische Geigerin und Oistrach-Schülerin Liana Issakadze (*1967) ist auf einer Melodiya-CD in Aufnahmen aus dem Jahre 1980/81 zu hören. Unter Alexander Lazarev kommt es zu einer spannenden und die mysteriöse Tiefe der Musik ergründenden Interpretation des Sibelius-Konzerts. Was Issakadze da an Farben produziert, von silberklar bis bratschenhaft dunkel, ist phänomenal. Das starke Vibrato mag heute etwas ungewohnt klingen, ist aber Teil dieser ungemein gefühlvollen und die Musik tief auslotenden, stimmungsvollen Interpretation.
Es folgt danach eine ebenfalls packende Aufnahme des Violinkonzerts op. 36 von Arnold Schönberg. Das einst als unspielbar geltende Konzert wird von Liana Issakadze mit inspirierter Virtuosität aufgeführt. Das Werk klingt hier feinnervig und erhält eine sprühende Leichtigkeit, die sich im Orchester fortsetzt.
Liana Issakdaze’s Sibelius Concerto is certainly one of the most vibrant and powerful on disc. The composer’s sound world is deeply caught and the work becomes a stirring evocation of the Northern landscapes. With its flawless virtuosity, the Schönberg is terrific.