George Enescu: Sonate Nr. 3 für Violine und Klavier; Sergej Prokofiev: Fünf Melodien für Violine und Klavier; Karol Szymanowski: Mythen; Malgorzata Wasiucionek, Violine, und Sylwia Michalik, Klavier; 1 CD Dux 1629; Aufnahme 01+02/2020, Veröffentlichung 25/09/2020 (57'43) – Rezension von Uwe Krusch
Das Duo Małgorzata Wasiucionek, Violine, und Sylwia Michalik, Klavier, haben schon einen gemeinsamen Weg miteinander genommen und wollen die weitere Entwicklung nun mit Aufnahmen dokumentieren. Den Anfang machen sie mit drei rund einhundert Jahre alten Werken, die aber zum Zeitpunkt ihrer Entstehung in die Zukunft wiesen. Die dritte Sonate mit Klavier von Enescu und die Mythen von Szymanowski umrahmen die fünf Melodien aus der Feder von Prokofiev.
Die beiden Musikerinnen zeigen vom ersten Ton an, dass sie ihre Instrumente bestens beherrschen. Und auch ihr enges Zusammenspiel kann unmittelbar überzeugen. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Intensität und Kraft, mit der die beiden Interpretinnen zu Werke gehen. Natürlich sind Einsatz und Hingabe zu begrüßen und allemal besser als langweilig runtergespielte Musik. Doch lebt auch Musik von Pausen oder Ruhemomenten, anders gesagt Entspannungsphasen. Doch an solchen Komponenten mangelt es. Hier herrscht Gleichstrom-Hochspannung vom ersten bis zum letzten Ton. Bei der ansonsten schönen Gestaltung besteht hier noch die Möglichkeit, sich zu entwickeln.
The duo Malgorzata Wasiucionek, violin, and Sylwia Michalik, piano, play three works that are around one hundred years old, but which were quite modern when they were composed. Enescu’s Third Sonata and the Myths by Szymanowski frame the Five Melodies written by Prokofiev.
From the first note, the two musicians show that they have a perfect command of their instruments. And their close interaction is also immediately convincing. The intensity and power with which the two performers play needs getting used to. Of course, dedication and devotion are to be welcomed and are always better than boringly played music. But music also lives from pauses or moments of rest, in other words, from relaxation phases. These are missing in this recording. Here, high voltage prevails from the first to the last note. So, beyond the undeniable qualities of the performances, there is still the possibility of development.