Der von deutschen Eltern in Schweden geborene Dietrich Buxtehude konnte bereits mit rund 30 Jahren die Organistenstelle in Lübeck von seinem Vorgänger Franz Thunder übernehmen. Damit war es ihm gelungen, eine der wohl besten Positionen überhaupt zu ergattern. Bereits durch seinen Vorgänger Thunder, der u.a. die Abendmusiken ins Leben gerufen hatte, war der Boden für eine reiche musikalische Landschaft geschaffen. Lübeck als ein Zentrum der Hanse war eine wohlhabende Stadt, insbesondere die Gemeinde der Marienkirche. Und mit den ausgezeichneten wirtschaftlichen waren auch kulturelle Beziehungen verbunden.
Dieses gut bestellte Feld konnte Buxtehude noch beleben, u.a. bei der Anhebung des Niveaus der Abendmusiken. Und auch als Komponist war er wegweisend. Seine Triosonaten, die Reihe Opus 1 noch mit eigenen Mitteln gedruckt, fand bereits so reißenden Absatz, dass der Verleger Nicolaus Spieringk sein Opus 2 bereitwillig übernahm.
Bei seinen Triosonaten treffen italienische und deutsche Mittel aufeinander. Die Besetzung mit Violine und der dunkler als ein Cello klingenden Gambe gibt eine besondere Färbung. Die Abfolge von kontrastierenden Sätzen und damit Überraschungsmomenten zeigt eher den italienischen Gustus. Sein Stil wird auch als ‘stylus phantasticus’ bezeichnet.
Komplettiert wird die Aufnahme von vier Sonaten aus Buxtehudes Feder durch eine anonyme und eine von Dietrich Becker, die die gleiche Besetzung aufweisen.
Das Ensemble ‘La Rêveuse’ trägt in dieser Aufnahme seinem Namen nicht Rechnung, weil die Musik nicht träumerisch daher kommt. Eher könnte man das Schwärmerische betonen, mit dem die Musik mitreißend gespielt wird. Das Ensemble hat sich ausgewählter Werke des 17. und 18. Jahrhunderts verschrieben und tritt auch interdisziplinarisch mit Künstlern aus Theater, bildenden Künstlern und anderen auf. Mit dieser CD ist ihm eine wunderbare Darstellung der Musik von und um Buxtehude gelungen. Das Spiel ist nuanciert und die einzelnen Werke werden mit großer Eloquenz gestaltet.