François-Xavier Roth beginnt Mahlers Dritte Symphonie ungemein wuchtig und breit. Die 32 Minuten bleiben dennoch in ihrer Wirkung weit hinter dem zurück, was man in vielen andern Aufnahmen bewundert hat.
Mit umso mehr Raffinement und Charme erklingt das Menuett, ganz entspannt der dritte Satz. Der vierte Satz hat erstaunlich wenig ‘misterioso’-Qualität, und die unverständliche Stimme von Sara Mingardo will mir überhaupt nicht gefallen. Blass bleibt auch der gemächlich dirigierte 5. Satz, der alles andere als ‘lustig im Tempo und keck im Ausdruck’ ist. Der Finalsatz beginnt sehr einfühlsam, fast ätherisch und damit sehr vielversprechend, aber im Verlauf der 22 Minuten, die er dauert, entwickelt er sich nicht immer kohärent und verliert gegen Schluss immer mehr an Ausdruckskraft.
Und so bleibt, unter dem Strich, eine zu wenig differenzierte, zu wenig nach mikroklimatischen Stimmungen und Nuancen suchende Interpretation, die im Konzert die Hörer zufrieden gestellt haben mag, aber im Schallplattenangebot nur einen Platz im Mittelfeld der Einspielungen einnimmt.
François-Xavier Roth’s account of Mahler’s Third Symphony has some good moments, but at the end, it is far too less differentiated and lacks a lot of rhetoric power. It can only be positioned in the midfield of the numerous recordings of this work.