Sechs Stücke, von denen zwei für eine Solo-Marimba geschrieben wurden und die anderen vier für Chor mit kleiner Instrumentalbegleitung, wurden als Auftragswerke zu dem Motto ‘Zeit und Ewigkeit’ geschaffen und werden hier nun vorgestellt.
In ‘O nata lux’ erkennen die Jünger den verklärten Jesus, der der Zeit nicht mehr verbunden ist. In ‘… wie die Zeit vergeht …’ werden zwei floskelartige Sätze aus dem Alltag nur als Frage gestellt, so dass jeder Hörer über seine eigene Antwort sinnieren kann. Zur Grablegung und damit dem Übergang ins Jenseits meditiert ‘In Paradisum. Die Toccata ist dem Andenken des Vaters der Komponistin in einem nicht programmatischen Sinn verbunden. Das andere Werk für Marimba, ‘Corale’, ahmt einen vierstimmigen Chor nach und möchte den unendlichen Frieden aufzeigen. Die Werke zeichnen sich durch eine zumeist weiträumige ruhige Textur aus, die weit und langsam schwingt. Einzig ‘… wie die Zeit vergeht …’ hat eine bewegtere Struktur. Die Werke haben eine chortypischen, leicht modernen Klang und benötigen eine genaue Zuwendung, um die Aussage nicht zu überhören.
Der Chor der Jugendlichen zwischen 16 und 27 Jahren unter ihrem Leiter Martin Steidler hat in dem Jahrzehnt seines Bestehens schon ein breitgefächertes Repertoire erarbeitet und große prestigeträchtige Reisen unternommen. Mit diesem in Auftrag gegebenen Programm festigen sie ihre Position in der Vermittlung moderner Musik. Dass ihnen dieses mit großer Akkuratesse und Homogenität gelingt, ohne dass darunter die Tiefe der Aussage leiden muss.
Die begleitenden Instrumentalisten geben der Musik prägende Farben. Das gilt in erster Linie für den an fünf Werken beteiligten Schlagzeuger, der einfühlsam seine Beiträge liefert. Die beiden Streicher, Kelvin Hawthorne mit der Viola und Katerina Giannitsioti mit dem Cello, prägen in ‘… wie die Zeit vergeht …’ bzw. ‘In Paradisum’ mit warmem weitschwingendem Beitrag die beiden Stücke.