Weil mich die schweizerische Akkordeonistin Viviane Chassot 2017 schon mit ihrer Bearbeitung einiger Haydn-Klavierkonzerte vollauf überzeugt hatte, legte ich die neue Mozart-CD erwartungsvoll in den Player und wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil.
Die drei Mozart-Konzerte sind in diesen, von der Solistin selbst erstellten Fassungen für Akkordeon und Orchester gut für besonders feine Musikerlebnisse.
Dieses Raffinement zeigt sich schon im 11. Konzert in F-Dur KV 413, welches das Programm eröffnet, und der Eindruck wiederholt sich im virtuosen 15. sowie im 27. und letzten Klavierkonzert.
Viviane Chassot spielt so zart und leicht, dass sich ihr Spiel wie ein musikalischer Duft über die einfühlsam begleitende Camerata Bern ausbreitet und sich einschmeichelnd damit vermischt. Das ergibt einen Klangreichtum und einen Charme, der bei aller Lieblichkeit nie bloß süß wirkt, sondern viel aussagt und auch den richtigen Gefühlen zu ihrem Recht verhilft.
Das Ergebnis ist ein musik-olfaktorisches, elegantes musikalisches Gedicht. Mit ihren einhüllenden, warmen Nuancen sind besonders die langsamen Sätze bezaubernd. Chassot spielt fast schüchtern und zart, weich und warm. Ich hätte nicht gedacht, dass dies möglich ist, aber Mozarts Musik erlangt hier eine andere, eine neue Qualität.
Und so ist denn diese CD in Sachen Mozart ganz klar ein attraktives Add-On und memorabel genug, um in die Erinnerungsschatulle zu kommen.