Die Überschrift mag man in zwei Richtungen lesen wollen. Sie kann sich auf die Werke und/oder die Interpretation durch das Auryn Quartett beziehen. Dass die Werke, die Mozart, wie er selber schrieb, ‘Frucht einer langen mühevollen Arbeit’ seien, von allerhöchster Güte sind, ist unbestritten. Als eigene Sicht auf die Quartettliteratur, die gerade durch die sechs Werke op. 33 von Haydn in der klassischen begründet worden war, hat Mozart ebenfalls ein halbes Dutzend Quartette geschaffen, die allerdings mit einzelnen Köchelverzeichnis Nummer versehen sind und auch mit Unterbrechung über längere Zeiträume entstanden.
Das Auryn Quartett, noch immer in Gründungsbesetzung seit beinahe vier Jahrzehnten, zeichnet sich durch einen eigenen Darstellungsstil aus, der aus Anregungen den homogenen Klang vom Amadeus Quartett mit dem transparenten und individuelleren des Guarneri Quartett zusammenführt. Diese Herangehensweise schafft einen sowohl durchhörbar technisch ausgefeilten als auch warmen und lebendigen Klang, so dass keine Wünsche offenbleiben, aber auch keine Beliebigkeit hörbar ist. Für die Mozart Quartette entsteht so ein prägnantes, aber nicht reizendes Hörbild, das die Qualitäten der Kompositionen subtil beleuchtet und den Hörenden mit nimmt auf eine Reise, die so wohlvertraut ist und trotzdem immer wieder zu höchsten Genüssen führt. Da erscheint es schon fast aufrührerisch, wie die langsame Einleitung des C-Dur Quartetts, die im suchenden c-Moll startet, so geheimnisvoll und überraschend den Einstieg in die Aufnahme beschert. Dann aber folgt erlesene Qualität, die nicht experimentiert, aber auch immer spannend ist.