Als Lars Vogt 2006 seine erste Mozart-Sonaten-CD bei EMI veröffentlichte, fiel seine moderne Lesart auf. « Seine Interpretationen sind unmittelbar, verzichten auf süßliche Wendungen und Lieblichkeit.(…) Dies ist kein netter Mozart, kein Mozart der gefällt, sondern einer, der etwas zu sagen hat », schrieb damals Pizzicato-Rezensent Alain Steffen.
Die jetzt bei Ondine herausgekommenen Aufnahmen haben immer noch diese Frische, sie sind rhetorisch und kontrastreich, und von einer erstaunlichen Entschlossenheit, gerade in diesen Sonaten, die zwischen 1778 und 1783 entstanden sind und denen Vogt mit seiner Sicht der Dinge eine große Reife und Ernsthaftigkeit gibt. Selbst das Andante Amoroso der 3. Sonate KV 281 spielt er mit einer stoischen Gelassenheit. Das alles erreicht Vogt durch ein Interpretieren, bei dem er sich quasi gegen den Fluss der Musik stemmt. Er sagt das selber im Textheft: « Für mich gibt es kaum einen Takt, der gerade durchgeht. » Das klingt dann wie ein Mozart voller Fußangeln!