Am morgigen 1. Oktober startet die Süddeutschland-Tour der Musiktheaterproduktion ‘Zaide. Eine Flucht’, die Anfang August beim Hohen Friedensfest in Augsburg Premiere hatte. Sie vereint Künstlerinnen und Künstler, die aus Syrien, dem Irak und Nigeria geflohen sind, mit einem europäischen Opernteam. Diesmal geht es in der Mozart-Oper ‘Zaide’ um eine junge Frau, die nicht lieben darf, wen sie mag. Weil sie die Unterdrückung nicht länger ertragen will, flüchtet sie. Mozarts Oper wird dann aufgebrochen. Die Figuren verändern und vervielfältigen sich. Mit der Musik von Mozart und afghanischen, syrischen und nigerianischen Musikern entsteht ein komplett neues Musiktheaterprojekt.
‘Zaide ist nach ‘Cosi fan tutte’ bereits das zweite Opernprojekt von ‘Zuflucht Kultur e.V.’. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, mit und durch Kultur Brücken zwischen Flüchtlingen und der einheimischen Bevölkerung zu bauen. Er arbeitet zuallererst künstlerisch, organisiert mittlerweile aber auch eine Vielzahl von politisch-sozialen Auftritten eines eigens gegründeten Projektchors. Am 16. Oktober steht der Chor bei dem europäischen Konsultationstreffen des World Humanitarian Summit der Vereinten Nationen in Genf auf der Bühne. Am 24. Oktober folgt die Fortsetzung eines Auftritts, der den Chor im vergangenen Jahr ins Rampenlicht der nationalen Öffentlichkeit katapultierte. Das ZDF-Format Die Anstalt hatte für die Sendung mit dem syrischen Flüchtlingschor Zuflucht den Grimmepreis 2014 „für den Moment der Echtheit und Wichtigkeit“ erhalten. Eben diese Ausgabe wird nun noch einmal geehrt. Die deutsche Sektion von Amnesty International zeichnet sie mit einem Marler Medienpreis für Menschenrechte 2015 aus. Bei der Preisverleihung treten selbstverständlich auch Mitglieder des Chors Zuflucht auf! Mit Einladungen wie diesen oder zum Women in the World London Summit am 9. Oktober gelingt es dem Verein Zuflucht und seinem Chor so auch auf internationaler Ebene, das viel diskutierte Thema Flüchtlinge mit einem starken, hoffnungsvollen Projekt zu verbinden.