Diese Aufnahme mit ach so bekannten Werken bietet trotzdem neue Hörerlebnisse. Zum einen wurden sie in Quartettbesetzung aufgenommen, das ist noch bekannt. Aber die beiden Geigen und die Bratsche werden statt des Cellos von einem Kontrabass gestützt. Das ist im Hinblick auf die ursprüngliche Aufführungssituation einer Serenade, also im Freien, klassischerweise unter einem Balkon, sinnvoll, da ein Bass größere Wucht entfaltet als ein Cello.
Außerdem haben Sigiswald Kuijken und La Petite Band in Eine kleine Nachtmusik an zweiter Stelle noch ein Menuett, das sonst unter eigenen Zahl im Köchelverzeichnis geführt wird, als neuen zweiten Satz eingefügt. Auch das wird einer Serenade, die oftmals eine Vielzahl von kleinen Sätzen aufweist, gerecht.
Die Interpreten entfalten mit sensibel gepflegter Spielkultur ein feingesponnenes zartes Tongeflecht. Sie betonen stark den Charakter der Serenaden, indem sie liebreizend und elegant die Musik schweben lassen. Das ist Unterhaltung im allerbesten Sinne. Dazu gehört auch, dass sie die Tempi nicht allzu ambitioniert vorantreiben. Zuhörende können sich also zurücklegen und sich entspannt dem Geschehen hingeben. Ob nicht noch ein wenig mehr Esprit den Werken auch gutgetan hätte – schließlich geht es bei der Liebeswerbung um große Gefühle, die auch mal überschäumen – mag jeder für sich entscheiden.
This recording of oh-so-familiar works nevertheless offers new listening experiences. For one thing, they were recorded in quartet formation, which is still familiar. But the two violins and the viola are supported by a double bass instead of the cello. This makes sense in view of the original performance situation of a serenade, i.e. outdoors, classically under a balcony, since a bass develops greater force than a cello.
In addition, Sigiswald Kuijken and La Petite Band have added a minuet, which is otherwise listed under its own number in the Köchel catalog, as a new second movement in Eine kleine Nachtmusik. This, too, does justice to a serenade that often features a multitude of small movements.
The performers convince with sensitive and refined playing. They strongly emphasize the character of the serenades by letting the music float in a lovely and elegant way. This is entertainment in the very best sense. This also includes the fact that they do not push the tempi too ambitiously. Listeners can therefore lie back and relax and enjoy what is happening. Whether a little more esprit would not have enlivened the works, after all, courtship is about great feelings that sometimes bubble over, is up to everyone to decide.