Der Universitätsrat der Universität Mozarteum Salzburg und Rektor Siegfried Mauser haben sich darauf verständigt, das Dienstverhältnis zwischen dem Mozarteum und Prof. Mauser einvernehmlich per 30.6.2016 aufzulösen. Der Rektor des Mozarteums und frühere Präsident der Münchner Musikhochschule, Siegfried Mauser (61), ist im Mai wegen sexueller Nötigung einer Professorin und einer Dozentin zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden. Seine Anwälte haben Berufung eingelegi. Die Aussagen in der folgeden Pressemitteilung des Mozarteums sind interessant:
Prof. Siegfried Mauser: „Das in München gegen mich laufende juristische Verfahren bindet einen großen Teil meiner persönlichen Ressourcen. Daher habe ich mich entschlossen, meine Tätigkeit am Mozarteum Salzburg zu beenden. Ich setze diese Maßnahme in meiner Verantwortung für das Haus, da ich vermeiden möchte, dass die Universität Mozarteum Salzburg durch die gegen mich erhobenen, wenn auch ungerechtfertigten, Vorwürfe Schaden nimmt.“
Prof. Mauser: „Ich möchte die Gelegenheit aber auch nutzen, um noch einmal zu betonen, dass ich mir im Zusammenhang mit den Anschuldigungen, die zwei Ex-Kolleginnen aus München gegen mich erhoben haben, nichts vorzuwerfen habe. Man kann mir vorwerfen, dass ich die Grenzen der Höflichkeit überschritten habe, wofür ich mich auch entschuldige. Niemals habe ich aber die Grenze der Selbstbestimmung überschritten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass dies in nächster gerichtlicher Instanz auch anerkannt wird.“
Dr. Viktoria Kickinger, Vorsitzende des Universitätsrates der Universität Mozarteum Salzburg: „Ich bedanke mich im Namen des Universitätsrates bei Prof. Mauser für seinen großen Einsatz als Rektor der Universität.“ Wie das jüngste „QS World University Ranking“ zeige, sei das Mozarteum, so Kickinger, eine der angesehensten Kunstuniversitäten weltweit und eine der wenigen Universitäten Österreichs, die in diesem Ranking top-gereiht sei. „Prof. Mauser hat sowohl als Rektor als auch als Künstler viel dazu beigetragen, dass die Universität heute so positioniert ist.“
Mit der heutigen Entscheidung, so Kickinger, sei auch von der Universität Mozarteum Salzburg viel Unsicherheit genommen worden: „Ich bin froh über diese gemeinsame Entscheidung. Wir zollen Prof. Mauser großen Respekt dafür, dass er seinen persönlichen Rechtsstreit nicht zu einem Thema des Mozarteums hat werden lassen.“ Auch der Senat der Universität Mozarteum hat wie folgt dazu Stellung genommen: „Der Senat begrüßt die Entscheidung des Rektors, eine einvernehmliche Lösung mit dem Universitätsrat herbeizuführen, um Schaden vom Haus abzuwenden.“
Die Universität Mozarteum Salzburg wird nun so rasch als möglich das Rektorat neu ausschreiben. Bis zur Ernennung des neuen Rektors oder der neuen Rektorin führt die Vizerektorin für Ressourcen, Mag. Brigitte Hütter, die Geschäfte der Universität.