Das Beiheft gibt nur kurz den Hinweis, dass im ersten französischen Corona- Lockdown Capuçon seinen Sohn bat, ihn mal beim Spielen aufzunehmen und das daraus die Idee erwuchs, mit Guillaume Bellom jeden Tag zur gleichen Zeit Musik online zu stellen. 22 Stücke davon fanden ihren Platz auf dieser CD, die dann nicht in Paris, sondern in der Rosey-Konzerthalle im schweizerischen Rolle aufgenommen wurde.
Man wird nicht sagen können, dass der Großteil der Werke durch seine Fröhlichkeit zur Aufmunterung beiträgt. Vielmehr bietet der edel gepflegte Geigenton von Renaud Capuçon zusammen mit dem ebenfalls sensibel spielenden Pianisten Guillaume Bellom eher die Hörtapete, um sich in Gedanken zu verlieren und die anstrengende Welt um sich herum zu vergessen. Zumeist im ruhigen Metrum werden die Werke mit viel Ausdruck, aber auch stilvoll kredenzt. So könnten sie auch trübere Stimmungen verursachen, aber die breitgefächerte Auswahl von Bach und Händel über Brahms, Chopin und Rachmaninov bis hin zu Chaplin, Grapelli und Morricone bietet ein so abwechslungsreiches Panorama mit persönlicher Auswahl, dass ein Abdriften in missmutige Laune gar nicht erst droht. Man mag das auch als kitschig titulieren – aber schön ist es schon. Diese Einspielungen sind so, wie gewollt: herzerwärmend.
The booklet only briefly mentions that in the first French Corona Lockdown Capuçon asked his son to record him playing and that this gave rise to the idea of putting music online with Guillaume Bellom at the same time every day. This activity lasted for 56 days. 22 pieces found their place on this CD, which was then recorded not in Paris, but in the Rosey Concert Hall in Rolle, Switzerland.
You won’t be able to say that the majority of the works help cheer you up. Rather, Renaud Capucon’s noble violin tone and Guillaume Bellom’s sensitive piano playing, rather provide the atmosphere to lose oneself in thought and forget the stressful world around. Mostly in a quiet meter, the works are presented with a lot of expression, but also stylishly. Thus, they could also cause gloomy moods, but the wide selection from Bach and Handel to Brahms, Chopin and Rachmaninov to Chaplin, Grapelli and Morricone offers such a varied panorama with personal choices that there is no danger of drifting into a disgruntled mood. One may also call this kitschy – but it is beautiful. The recordings are as intended: heartwarming.