Indésens hat ein abwechslungsreiches Programm für ein sehr attraktives musikalisches Porträt des 1973 geborenen französischen Komponisten Karol Beffa zusammengestellt. Beffa scheint in seiner Musik die Vielfalt seiner Aktivitäten widerzuspiegeln, die sein Leben bislang prägten. Er war als Kind Schauspieler in etwa 15 Filmen, u.a. in einem Fernsehfilm von Marcel Bluwal, in dem er Mozart darstellte. Später hat er neben der Musik, Komposition und Klavier, auch Geschichte, Philosophie und Mathematik studiert.
Sein Trompetenkonzert kann ohne Zweifel in die Reihe der bedeutendsten Werke für dieses Instrument aufgenommen werden. Das in den Ecksätzen sehr lyrische, im Mittelsatz rhythmische und quirlig-verspielte Konzert spricht unmittelbar an und wird von Eric Aubier hervorragend gespielt.
‘Blow Up’ ist ein 12 Minuten langes Perpetuum mobile für Klavier und vier Holzbläser, fieberhaft rhythmisch und in seiner unbändigen Virtuosität ein echter Genuss.
Danach ist Ruhe angesagt in dem stimmungsvollen ‘Eloge de l’ombre’, das die Harfenistin Marie-Pierre Langlamer mit wunderbaren Nuancen ganz bewegend spielt.
‘Subway’ für Trompete und Klavier ist eine Bearbeitung der für Bratsche und Klavier geschriebenen Komposition ‘Manhattan’. Aubiers und Wagschals drängend-kraftvolles Spiel gibt dem Werk eine faszinierende, inspirierende und evokative Expressivität.
‘Paysages d’ombres’ ist ein quasi impressionistisches Werk mit wunderbaren und gleichzeitig sehr variablen Klangtexturen, die miniaturartige Gebilde von fragiler Schönheit ergeben, kräftig und berückend zugleich.
Das von rhythmischen Kontrasten lebende Saxophonquartett ‘Fireworks’ befördert den Zuhörer durch eine Klangwelt sphärisch schwingender und frenetisch-rhythmischer Klänge.
Diese CD stellt uns Karol Beffa als einen einfallsreichen Komponisten vor, der einen ausgeprägten Sinn für die musikalische Entwicklung und Melodik zeigt, und eine anspruchsvolle Musik schreibt, die eindeutig das Ziel hat, zu gefallen.
This album with contemporary music allows the listener to appreciate a composer with a strong sense of organic development and rich melodic inventiveness, far from anything merely cerebral that sometimes emerges from the French contemporary music scene.